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Goldene Lola für "Vincent will Meer"

9. April 2011

Das Roadmovie "Vincent will Meer" ist der große Sieger des 61. Deutschen Filmpreises. Neben der Goldenen Lola für den besten Film gab es eine Auszeichnung für Hauptdarsteller Florian David Fitz.

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Die Produzenten des Films 'Vincent will Meer', Viola Jäger und Harald Kügler halten jeweils eine Goldene Lola in der Hand (Foto: dapd)
Die Produzenten von "Vincent will Meer", Viola Jäger und Harald KüglerBild: dapd

Der Gewinner-Film von Ralf Huettner erzählt die Geschichte des am Tourette-Syndrom erkrankten Vincent (Florian David Fitz), der nach dem Tod seiner Mutter in eine Klinik eingeliefert wird, wo er ein magersüchtiges Mädchen und einen Zwangsneurotiker trifft. Die drei fliehen aus dem Krankenhaus und reisen ans Meer.

Der mit knapp 2,9 Millionen Euro höchstdotierte deutsche Kulturpreis wurde am Freitag (08.04.2011) vor rund 1800 Zuschauern im Berliner Friedrichstadtpalast in insgesamt 16 Kategorien verliehen.

Einwanderer-Film "Almanya" erhält Silber

Regisseurin und Drehbuchautorin Yasemin Samdereli mit ihrer Schwester, der Drehbuchautorin, Nesrin Samdereli (Foto: dapd)
Regisseurin Yasemin Samdereli und ihre Schwester Nesrin schrieben das Drehbuch zu "Almanya - Willkommen in Deutschland" - auch dafür gab es die LolaBild: dapd

Der Filmpreis in Silber ging an die Einwanderer-Komödie "Almanya - Willkommen in Deutschland" von Yasemin Samdereli, die Lola in Bronze erhielt das RAF-Drama "Wer wenn nicht wir" von Andreas Veiel.

Zur besten Schauspielerin wurde Sophie Rois für ihre Rolle in Tom Tykwers erotischem Beziehungsdrama "Drei" gewählt. Tykwer wurde für diesen Film auch als bester Regisseur geehrt.

Mit gleich vier der begehrten Trophäen wurde der Film "Poll" ausgezeichnet. Richy Müller bekam den Preis für den besten Nebendarsteller. Außerdem gingen die Lolas für Kamera, Kostümbild und Szenenbild an das Historienepos von Regisseur Chris Kraus.

Wim Wenders für "Pina" geehrt

Bester Dokumentarfilm wurde "Pina", eine 3D-Hommage von Wim Wenders an die weltbekannte, vor zwei Jahren verstorbene Choreographin Pina Bausch.

Den Ehrenpreis für sein Lebenswerk nahm Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase ("Sommer vorm Balkon") entgegen. Der 80-Jährige zeigte sich gerührt über die Trophäe. Er sagte, er versuche die Zuschauer für Nachbarn zu halten, die er nicht langweilen wolle.

Moderiert wurde die Gala erneut von Barbara Schöneberger, die gut gelaunt durch den Abend führte. Die 37-Jährige erzählte wie gewohnt viel Persönliches - und präsentierte sich in insgesamt drei verschiedenen Kleidern.

Erinnerung an Bernd Eichinger

Bernd Eichinger (Foto: dapd)
Starb im Januar im Alter von 61 Jahren: Bernd EichingerBild: dapd

Doch es gab auch nachdenkliche Momente, als die Filmschaffenden an den im Januar in Los Angeles an einem Herzinfarkt gestorbenen Produzenten Bernd Eichinger erinnerten. "Ich denke, während ich hier spreche, sehr stark an Bernd, weil er auch so eine Art Heimat war", meinte Regisseur Tom Tykwer über seinen Freund und Kollegen. Im Publikum waren auch Eichingers Witwe Katja und seine Tochter Nina.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) würdigte Eichinger als "beherzten und sensiblen Ausnahmeproduzenten mit einer brennenden Leidenschaft für den deutschen Film". Die Deutsche Filmakademie lobte in Gedenken an Eichinger einen neuen Preis aus, der im kommenden Jahr erstmals vergeben werden soll.

Die Goldene Lola ist die höchste Auszeichnung der deutschen Filmbranche. Anders als bei der Oscar-Verleihung in den USA wird an Nominierte und Sieger beim Deutschen Filmpreis reichlich steuerfinanziertes Geld ausgeschüttet: Eine Nominierung in der Kategorie "Bester Spielfilm" bringt 250.000 Euro, in den Sparten Kinder- und Dokumentarfilm 125.000 beziehungsweise 100.000 Euro. Die Gewinner kassieren den gleichen Betrag noch einmal.

Autor: Thomas Grimmer (dapd, dpa)
Redaktion: Walter Lausch