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Deutschland gewinnt

24. März 2014

Nach Finnland, Dänemark und Japan hat die Bundesrepublik am stärksten von der weltweiten Verflechtung profitiert – zu diesem Schluss kommt eine Studie über die Folgen der Globalisierung.

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Kleine beschädigte Weltkugeln liegen auf einem Tablett (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Rechnerisch nütze die Globalisierung allen Ländern, überall wachse das Pro-Kopf-Einkommen, heißt es in der Prognos-Studie, die im Auftrag der Bertelsmann Stiftung entstanden ist. Allerdings wachsen die Industrienationen so schnell, dass sich der Abstand zu den Schwellen- und Entwicklungsländern noch vergrößert.

"Wir müssen erkennen, dass die Globalisierung die Schere zwischen Arm und Reich eher noch weiter öffnet", sagte Stiftungsvorstand Aart De Geus. "Erst über einen längeren Zeitraum wird sie dazu beitragen, dass Schwellen- und Entwicklungsländer die Wohlstandslücke zu den Industrienationen verkleinern können."

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Deutschland profitiert

Deutschland hat nach Finnland, Dänemark und Japan am stärksten von der Globalisierung profitiert. "So ließ die Globalisierung zwischen 1990 und 2011 das reale deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Durchschnitt jedes Jahr um rund 100 Milliarden Euro wachsen", haben die Autoren der Studie berechnet.

Die Verflechtung auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene sei somit für 20 Prozent des Wachstums der deutschen Volkswirtschaft verantwortlich gewesen, hieß es. Der durchschnittliche jährliche Einkommensgewinn pro Kopf betrug in Deutschland demnach 1240 Euro. Am geringsten waren die absoluten Zuwächse der Pro-Kopf-Einkommen in den großen Schwellenländern Brasilien und Russland (je 120 Euro), Mexiko (100 Euro), China (80) und Indien (20).

Wohlstandslücke vergrößert

42 Länder hatte Prognos genauer untersucht. Demnach hat sich die Wohlstandslücke in den letzten zwei Jahrzehnten nicht verkleinert, im Gegenteil: "Während durch Globalisierungseffekte das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf in den Industrienationen um bis zu 1500 Euro jährlich stieg, wuchs es in Ländern wie Mexiko, China oder Indien um weniger als 100 Euro je Einwohner."

Der Stiftungsvorsitzende de Geus forderte die Industriestaaten auf, ihre Entwicklungspolitik zu verstärken und ihre Märkte für Produkte aus weniger entwickelten Ländern zu öffnen.

ul/as (dpa, afp)