Glenn Frey, der Mann hinter "Hotel California"
Die Eagles waren eine der wichtigsten Rockbands der 70er Jahre, trennten sich und kamen wieder zusammen. Nun ist Mitbegründer Glenn Frey im Alter von 67 Jahren gestorben.
Düstere Texte aus dem Sonnenstaat
Die Hits der Eagles werden immer noch gespielt - es sind zeitlose Rock-Klassiker, die es irgendwie immer geschafft haben, die Sonne Kaliforniens einzufangen. Dabei waren die Texte oftmals alles andere als sonnig. Dafür hat neben Don Henley vor allem Glenn Frey gesorgt.
Für eine Begleitband zu schade
Die Geschichte der Eagles beginnt 1971 in Los Angeles. Gitarrist Glenn Frey und Schlagzeuger Don Henley gründen die Band mit zwei weiteren Jungs und spielen zunächst als Begleitband der Countrysängerin Linda Ronstadt. Im Hintergrund proben sie für sich selbst, schreiben Songs und entwickeln ihren Sound. 1972 kommt das Debütalbum und hat bereits einen beachtlichen Erfolg.
Ein neuer Sound aus Los Angeles
Berühmte Musikerkollegen horchten auf, als sie zum ersten Mal von den Eagles hörten. Stevie Nicks von Fleetwood Mac bewunderte ihre Harmonien und die Perfektion der Arrangements. Jackson Browne schwärmte, die Eagles hätten die Latte ziemlich hoch gelegt. Zu verdanken habe das die Band den begnadeten Songschreibern Don Henley und Glenn Frey.
Country 'n' Folk goes Rock
1973 kommt das Konzeptalbum "Desperado" - die sowohl musikalisch als auch textlich knochentrocken erzählte Geschichte eines Rockstar-Lebens. Musikalisch geerdet, verzichten die Eagles auf psychedelischen Schnickschnack mit epischen Soli und elektronischer Spielerei. Ihr Sound ist melodischer Rock auf der Grundlage von Country-Music und Bluegrass - dazu ein harmonischer mehrstimmiger Gesang.
Hit auf Hit trotz Streit und Gezänk
Der erste richtig große Hit in den USA folgt 1974: "Best of my Love". Den Rest der Welt knackt die Band 1975 mit "One of these Nights". 1976 dann der Superwurf: "Hotel California". Es hagelt Grammys (insgesamt sechs). Trotzdem - in der Band kracht es immer wieder, Bandmitglieder kommen und gehen. 1980 ist die Luft raus - die Eagles lösen sich auf.
Solokarriere
Die Musiker machen solo weiter. Glenn Frey bringt 1985 "The Heat is On" raus und wird dafür weltweit gefeiert. Der Song gehört zum Soundtrack des US-Kinoerfolges "Beverly Hills Cop". Für die Erfolgsserie "Miami Vice" schreibt er den Hit "Smuggler’s Blues". Frey fühlt sich überhaupt zu TV und Leinwand hingezogen. Er spielt in mehreren Filmen und Serien mit.
Wieder vereint
1994 versuchen es die Eagles noch einmal miteinander. Glenn Frey und Don Henleys Freundschaft hat Jahrzehnte und viel Streiereien überdauert. Es gibt ein Album und vor allem ausverkaufte Tourneen. 2003 widmen sie einen Song den Ereignissen des 11. September 2001 und planen eigentlich ein weiteres Album. Doch live spielen macht ihnen mehr Spaß.
Eine Abschiedstournee nach der anderen
Also gehen sie wieder auf Welttorunee und schwören, 2005 endgültig in den Ruhestand zu gehen. Daraus wird nichts - die Jungs touren weiter und kommen auch mehrmals nach Deutschland. Ihr Best-of-Album "Their Greatest Hits (1971 - 1975)" ist weltweit eines der meistverkauften Alben, allein in den USA hat sich die Platte 38 Millionen Mal verkauft, das ist US-Rekord.
Abschied von einem großen Songwriter
Bis kurz vor seinem Tod am 18. Januar 2016 ging Glenn Frey mit den Eagles auf Tour - bis es nicht mehr ging. Er hatte mehrere Krankheiten gleichzeitig, gegen die sich sein geschwächter Körper nicht mehr wehren konnte.