Glanz und Gloria? Das Erbe des Wilhelminischen Zeitalters | Alle multimedialen Inhalte der Deutschen Welle | DW | 18.01.2021

Wir verwenden Cookies, um unser Angebot für Sie zu verbessern. Mehr Informationen dazu finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Mehr Infos Okay
  1. Inhalt
  2. Navigation
  3. Weitere Inhalte
  4. Metanavigation
  5. Suche
  6. Choose from 30 Languages

Kultur

Glanz und Gloria? Das Erbe des Wilhelminischen Zeitalters

Am 18.01.1871 wurde in Versailles das Deutsche Reich gegründet. Unter Kaiser Wilhelm I. begann eine neue Ära. Nicht nur politisch, sondern auch kulturell.

  • Das Gemälde Kaiserproklamation von Anton von Werner aus dem Jahr 1885 zeigt Kaiser Wilhelm I., der erhöht umgeben von Fürsten auf einem Podest steht. Im Saal jubeln die Offiziere und Soldaten.

    Proklamation des ersten deutschen Kaisers

    Am 18. Januar 1871 verlas Otto von Bismarck im Spiegelsaal von Versailles die Kaiserproklamation. Der Sieg über Frankreich im deutsch-französischen Krieg (1870/1871) führte zur Gründung des Deutschen Reichs. Der Maler Anton von Werner war Augenzeuge und hielt diesen historischen Augenblick in diesem Gemälde von 1885 fest. Kaiser Wilhelm I. steht erhöht umgeben von Fürsten auf einem Podest.

  • Schwarz-Weiß-Foto zeigt das Gebäude des Berliner Reichstags

    Berliner Reichstagsgebäude

    Berlin wurde die erste Hauptstadt des Deutschen Kaiserreichs. Die Grundsteinlegung des neuen Reichstagsgebäudes fand am 9. Juni 1884 statt - durch Kaiser Wilhelm I. sowie Otto von Bismarck, dem ersten Reichskanzler. Die Bauzeit betrug allerdings zehn Jahre, so dass erst Kaiser Wilhelm II. den Schlussstein für den Neubau legte, in dem schon einen Tag später das Parlament tagen konnte.

  • Das Kyffhäuser-Denkmal umgeben von Wald bei Bad Frankenhausen.

    Kyffhäuser mit Reiterstandbild

    Das Bauwerk mit dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. und dem in Stein gehauenen Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) entstand auf den Resten der Reichsburg Kyffhausen aus dem 11./12. Jahrhundert. Heute zählt die Anlage zu den Hauptattraktionen für Touristen in Thüringen.

  • Blick in einen eingerichteten Salon der Gründerzeit mit Sofa, Sesseln und Teppichen.

    Wohnen im Gründerzeitstil

    Das Gründerzeit-Museum in Berlin erinnert an die Ära zwischen 1871 und 1914. Die Einrichtung sollte repräsentativ sein und wirkte gediegen, aber auch kostbar. Es dominierten kantige Formen, reiche Ausschmückung, gedrechselte Beine mit profilierten Kugelfüßen. Stühle, Standuhren oder Spiegel bekamen oft auch Aufsätze wie Krönchen.

  • Steinerners Reiterdenkmal erinnert an Bismarck zu Pferde in Bremen.

    Der steinerne Otto von Bismarck

    Weltweit gibt es wohl mehr als 10.000 Orte mit Bismarck-Bezug. Bismarck-Denkmäler wurden zwischen 1868 und 1934 erbaut. Darunter sind Reiterstatuen genauso wie Denkmäler, die den Reichskanzler in Kriegerposen zeigen. Auch in ehemaligen deutschen Kolonien lassen sich Reminiszenzen an Bismarck finden. In Daressalam gibt es einen Bismarckplatz und in Papua-Neuguinea sogar ein Bismarck-Gebirge.

  • Das Bismarck-Denkmal in Hamburg zeigt den ersten Reichskanzler mit einem langen Schwert. Er überragt die Baumwipfel des Alten Elbparks.

    Kanzlerkult

    Otto von Bismarck war Gründer des Deutschen Reiches 1871. Der erste Kanzler war konservativ und modern zugleich. Das Bismarck-Denkmal im Alten Elbpark in Hamburg wurde in den Jahren 1901 bis 1906 nach Plänen des Architekten Emil Schaudt und des Bildhauers Hugo Lederer errichtet.

  • Das Gemälde des Malers Anton von Werner zeigt einen französischen Infanteristen, der von seiner Frau Abschied nimmt. Ihr Säugling liegt in den Armen eines deutschen Musketiers.

    Deutsch-französischer Krieg

    Szenen aus dem deutsch-französischen Krieg (1870/71), in dem Frankreich unterlag, zählten zu den Lieblingsmotiven vieler Maler der wilhelminischen Zeit. Dieses Gemälde, das im Stil des Historismus gemalt wurde, ist von Anton von Werner. Es zeigt einen französischen Infanteristen, der von seiner Frau Abschied nimmt. Ihr Säugling liegt in den Armen eines deutschen Musketiers.

  • Berliner Dom mit dem Fernsehturm im Hintergrund.

    Berliner Dom

    Das neue Kaiserreich benötigte auch ein repräsentatives Gotteshaus. Wilhelm II. veranlasste in seiner Eigenschaft als deutscher Kaiser und König von Preußen den Abriss des Schinkel-Doms und den Bau eines neuen Doms nach den Plänen von Julius Raschdorf. Seine Gestalt sollte an die Formen der italienischen Hochrenaissance und des Barock erinnern. Eingeweiht wurde der Dom am 27. Februar 1905.

  • Außenaufnahme des Bode-Museum mit der stuckverzierten Kuppelhalle und den zweiläufigen Treppen in Berlin mit beleuchteten Fenster.

    Bode-Museum

    Wilhelm II. ließ auf der Berliner Museumsinsel zum Gedenken an seinen Vater, Kaiser Friedrich III., das Kaiser-Friedrich-Museum, heute Bode-Museum, bauen. Wegen der stuckverzierten Kuppelhalle und der zweiläufigen Treppen hatte es den Ruf eines "Museumspalastes". Es diente als Ruhmeshalle der Hohenzollern-Dynastie und auch der Renaissancekunst. 2006 wurde es nach Umbaumaßnahmen wiedereröffnet.

  • Cover des Romans Der Untertan von Heinrich Mann.

    "Der Untertan"

    Heinrich Mann lieferte in dem Roman "Der Untertan" eine Abrechnung mit den Machtverhältnissen im Kaiserreich unter Wilhelm II. Mann schrieb den Roman zwischen 1906 und 1914; er erschien zunächst als Fortsetzungsroman in einer Zeitschrift und wurde erst 1918 veröffentlicht. Er handelt vom Duckmäusertum und vom Opportunismus des Diederich Heßling, der sich durch Ellbogenmentalität hocharbeitet.


  • Das Gemälde Kaiserproklamation von Anton von Werner aus dem Jahr 1885 zeigt Kaiser Wilhelm I., der erhöht umgeben von Fürsten auf einem Podest steht. Im Saal jubeln die Offiziere und Soldaten.

    Proklamation des ersten deutschen Kaisers

    Am 18. Januar 1871 verlas Otto von Bismarck im Spiegelsaal von Versailles die Kaiserproklamation. Der Sieg über Frankreich im deutsch-französischen Krieg (1870/1871) führte zur Gründung des Deutschen Reichs. Der Maler Anton von Werner war Augenzeuge und hielt diesen historischen Augenblick in diesem Gemälde von 1885 fest. Kaiser Wilhelm I. steht erhöht umgeben von Fürsten auf einem Podest.

  • Schwarz-Weiß-Foto zeigt das Gebäude des Berliner Reichstags

    Berliner Reichstagsgebäude

    Berlin wurde die erste Hauptstadt des Deutschen Kaiserreichs. Die Grundsteinlegung des neuen Reichstagsgebäudes fand am 9. Juni 1884 statt - durch Kaiser Wilhelm I. sowie Otto von Bismarck, dem ersten Reichskanzler. Die Bauzeit betrug allerdings zehn Jahre, so dass erst Kaiser Wilhelm II. den Schlussstein für den Neubau legte, in dem schon einen Tag später das Parlament tagen konnte.

  • Das Kyffhäuser-Denkmal umgeben von Wald bei Bad Frankenhausen.

    Kyffhäuser mit Reiterstandbild

    Das Bauwerk mit dem Reiterstandbild von Kaiser Wilhelm I. und dem in Stein gehauenen Kaiser Friedrich I. Barbarossa (1122-1190) entstand auf den Resten der Reichsburg Kyffhausen aus dem 11./12. Jahrhundert. Heute zählt die Anlage zu den Hauptattraktionen für Touristen in Thüringen.

  • Blick in einen eingerichteten Salon der Gründerzeit mit Sofa, Sesseln und Teppichen.

    Wohnen im Gründerzeitstil

    Das Gründerzeit-Museum in Berlin erinnert an die Ära zwischen 1871 und 1914. Die Einrichtung sollte repräsentativ sein und wirkte gediegen, aber auch kostbar. Es dominierten kantige Formen, reiche Ausschmückung, gedrechselte Beine mit profilierten Kugelfüßen. Stühle, Standuhren oder Spiegel bekamen oft auch Aufsätze wie Krönchen.

  • Steinerners Reiterdenkmal erinnert an Bismarck zu Pferde in Bremen.

    Der steinerne Otto von Bismarck

    Weltweit gibt es wohl mehr als 10.000 Orte mit Bismarck-Bezug. Bismarck-Denkmäler wurden zwischen 1868 und 1934 erbaut. Darunter sind Reiterstatuen genauso wie Denkmäler, die den Reichskanzler in Kriegerposen zeigen. Auch in ehemaligen deutschen Kolonien lassen sich Reminiszenzen an Bismarck finden. In Daressalam gibt es einen Bismarckplatz und in Papua-Neuguinea sogar ein Bismarck-Gebirge.

  • Das Bismarck-Denkmal in Hamburg zeigt den ersten Reichskanzler mit einem langen Schwert. Er überragt die Baumwipfel des Alten Elbparks.

    Kanzlerkult

    Otto von Bismarck war Gründer des Deutschen Reiches 1871. Der erste Kanzler war konservativ und modern zugleich. Das Bismarck-Denkmal im Alten Elbpark in Hamburg wurde in den Jahren 1901 bis 1906 nach Plänen des Architekten Emil Schaudt und des Bildhauers Hugo Lederer errichtet.

  • Das Gemälde des Malers Anton von Werner zeigt einen französischen Infanteristen, der von seiner Frau Abschied nimmt. Ihr Säugling liegt in den Armen eines deutschen Musketiers.

    Deutsch-französischer Krieg

    Szenen aus dem deutsch-französischen Krieg (1870/71), in dem Frankreich unterlag, zählten zu den Lieblingsmotiven vieler Maler der wilhelminischen Zeit. Dieses Gemälde, das im Stil des Historismus gemalt wurde, ist von Anton von Werner. Es zeigt einen französischen Infanteristen, der von seiner Frau Abschied nimmt. Ihr Säugling liegt in den Armen eines deutschen Musketiers.

  • Berliner Dom mit dem Fernsehturm im Hintergrund.

    Berliner Dom

    Das neue Kaiserreich benötigte auch ein repräsentatives Gotteshaus. Wilhelm II. veranlasste in seiner Eigenschaft als deutscher Kaiser und König von Preußen den Abriss des Schinkel-Doms und den Bau eines neuen Doms nach den Plänen von Julius Raschdorf. Seine Gestalt sollte an die Formen der italienischen Hochrenaissance und des Barock erinnern. Eingeweiht wurde der Dom am 27. Februar 1905.

  • Außenaufnahme des Bode-Museum mit der stuckverzierten Kuppelhalle und den zweiläufigen Treppen in Berlin mit beleuchteten Fenster.

    Bode-Museum

    Wilhelm II. ließ auf der Berliner Museumsinsel zum Gedenken an seinen Vater, Kaiser Friedrich III., das Kaiser-Friedrich-Museum, heute Bode-Museum, bauen. Wegen der stuckverzierten Kuppelhalle und der zweiläufigen Treppen hatte es den Ruf eines "Museumspalastes". Es diente als Ruhmeshalle der Hohenzollern-Dynastie und auch der Renaissancekunst. 2006 wurde es nach Umbaumaßnahmen wiedereröffnet.

  • Cover des Romans Der Untertan von Heinrich Mann.

    "Der Untertan"

    Heinrich Mann lieferte in dem Roman "Der Untertan" eine Abrechnung mit den Machtverhältnissen im Kaiserreich unter Wilhelm II. Mann schrieb den Roman zwischen 1906 und 1914; er erschien zunächst als Fortsetzungsroman in einer Zeitschrift und wurde erst 1918 veröffentlicht. Er handelt vom Duckmäusertum und vom Opportunismus des Diederich Heßling, der sich durch Ellbogenmentalität hocharbeitet.


Mehr im Media Center

Deutschland | Nord-Ostsee-Kanal | Frachter im Nebel

125 Jahre Nord-Ostsee-Kanal 21.06.2020

Eule und Münzen

Der Thron "Mandu Yenu": Geschenk aus der Kolonialzeit 17.06.2019

DW Dokumentation | Vom Vogtland nach Pennsylvania

Vom Vogtland nach Pennsylvania - Der Siegeszug der Martin-Gitarre 09.01.2021

DW TV AEW Auf ein Wort mit Harald Lesch

Auf ein Wort...Universum 08.01.2021

Mehr aus German News Service

DW-Euromaxx 07.09.2019

Kopfüber in die Tiefe: Anna Bader 06.03.2021

Lauterbach: "Beschlüsse werden dritte Welle nicht verhindern" 05.03.2021

Rekordverlust bei Lufthansa 05.03.2021

Berlin | Eisbaden im Habermannsee.

Deutschland: Eisbaden gegen Corona-Tristesse 04.03.2021

Artikel zum Thema

Deutschland | Reichskanzler Friedrich Ebert

150 Jahre Friedrich Ebert: Wegbereiter der Demokratie 04.02.2021

Er war ein Mann des Neubeginns. Friedrich Ebert führte Deutschland nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg durch schwierige Zeiten - ebenso bewundert wie umstritten, aber auch Opfer einer Hetzkampagne rechter Kräfte.

Deutschland 25 Jahre Christo Reichstagsverhüllung

Christos politisches Projekt: 25 Jahre Reichstagsverhüllung 24.06.2020

Für die Berliner Reichstagsverhüllung mussten Christo und Jeanne-Claude lange kämpfen. Fotograf Wolfgang Volz erinnert sich an zähe Verhandlungen und große Erfolge.

Brandenburger Tor Berlin

Ein deutscher Schicksalstag 09.11.2019

Der 9. November ist das bemerkenswerteste Datum in der jüngeren deutschen Geschichte. Die Erinnerung schwankt zwischen Entsetzen und Freude, zwischen der Reichspogromnacht 1938 und dem Fall der Berliner Mauer 1989.

Kolonialismus | Raubkunst | Rückgabe Säule von Cape Cross | Namibia

Namibia erhält Cape-Cross-Säule zurück 17.05.2019

125 Jahre war sie die Steinsäule des Anstoßes: Namibia forderte vergeblich ihre Rückgabe. Doch jetzt gibt Deutschland die "Cape-Cross-Stele" offiziell zurück. Ethische und politische Gründe gaben den Ausschlag.