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Politik

Agentengeschenke: US-Diplomatin angeklagt

30. März 2017

Eine Mitarbeiterin des US-Außenministeriums soll von chinesischen Geheimdienstagenten Geschenke im Wert von Zehntausenden Dollar angenommen und darüber gelogen haben. Gegen die 60-Jährige wurde nun Anklage erhoben.

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USA US-Außenministerium in Washington - Siegel
Das Siegel des US-Außenministeriums Bild: picture-alliance/dpa/T. Brakemeier

Wie das Justizministerium in Washington mitteilte, unterhielt Candace C. Kontakte zu zwei chinesischen Geheimdienstagenten. Die Frau arbeite seit 1999 für das US-Außenministerium und habe eine Freigabe für streng geheime Informationen. Einem Mitwisser habe sie anvertraut, dass es sich bei den Männern um Spione handele. Sie soll von den beiden über fünf Jahre lang zahlreiche Geschenke bekommen haben. Die Frau habe bedeutende finanzielle Probleme gehabt.

Laut Anklageschrift behielt sie Bargeld und ein iPhone für sich, überließ den Großteil des Gelds einem noch nicht identifizierten Mann, der nur halb so alt wie sie gewesen sei. Mit ihm habe sie in Peking und Schanghai zusammengelebt. Die chinesischen Spione hätten für seine Modeschulenbesuche, Apartmentmiete, Nähmaschine und Urlaubsreisen gezahlt.

Interne Papiere weitergereicht?

Nach einer Zahlung von 2480 US-Dollar habe einer der Agenten die Frau damit beauftragt, ihm interne Analysen der US-Regierung über Wirtschaftsberatungen zwischen beiden Ländern zu beschaffen. Offen blieb, ob sie tatsächlich Informationen weitergab.

Die Staatsanwaltschaft wirft der 60-Jährigen vor, interne Ermittler des Außenministeriums sowie die Bundespolizei FBI vorsätzlich über die Kontakte getäuscht und die Ermittlung behindert zu haben. "Sie hat ihre Position und ihren Zugang zu sensiblen diplomatischen Informationen benutzt, um sich persönlich zu bereichern", erklärte die amtierende stellvertretende Chefanklägerin Mary McCord. Die Beschuldigte plädierte in einer ersten Anhörung vor Gericht auf nicht schuldig.

kle/cr (dpa, afpe, ape, rtre)