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Gemeinsam für Pückler

Der Fürst-Pückler-Park an der deutsch-polnischen Grenze ist einer der größten Landschaftsparks Europas. Die Anlage - auf beiden Seiten der Neiße gelegen - ist seit Juli 2004 Weltkulturerbe der UNESCO.

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Eine Pyramide in Mitteleuropa - im Pückler-Park in BranitzBild: www.biozac.de

Wer von der deutschen Seite des idyllischen Fürst-Pückler-Parkes im sächsischen Bad Muskau in den polnischen Teil wollte, musste bis vor kurzem eine gehörige Portion Geduld mitbringen. Am Grenzübergang "Postbrücke", die lange Zeit einzige Verbindung zwischen den beiden Parkhälften, bildeten die wartenden Autos lange Schlangen, Händler boten ihre Ware an. Seit Oktober 2003 verbindet beide Parkteile wieder eine Fußgängerbrücke. Ende des Zweiten Weltkriegs war sowohl die nun wiedererrichtete Doppelbrücke als auch die Englische Brücke über die Neiße zerstört worden.

Der Weltenbummler und Reiseschriftsteller Fürst Hermann von Pückler-Muskau (1785-1871) schuf die Parkanlage im englischen Stil an seinem Stammsitz im jetzigen Bad Muskau zwischen 1815 und 1845. Aus Geldmangel musste Pückler 1845 den Park verkaufen. Er zog nach Branitz, wo er einen zweiten Park gestaltete. Die neue Grenzziehung nach dem Zweiten Weltkrieg teilte die Anlage in zwei Teile, die größere liegt seitdem auf polnischem Gebiet.

Wechselvolle Geschichte

Die 570 Hektar große Fläche in Bad Muskau wurde zu DDR-Zeiten von der Stadt gepflegt. 1992 kam der deutsche Park in das Eigentum des Freistaates Sachsen, seit 1993 kümmert sich eine Stiftung um die Pflege der Anlage und die Sanierung der historischen Gebäude.

Im Schloss im Park Branitz lebten bis 1945 die Nachkommen des Fürsten Pückler. Nach der Wende wurde der Pücklersche Komplex wie in Bad Muskau unter dem Dach einer Stiftung zusammengefasst. Das Schloss beherbergt das Fürst-Pückler-Museum mit historischen Wohnräumen und einer ständigen Ausstellung zum Leben und Werk Pücklers.

Anfang Juli 2004 entschied die UNESCO, den Fürst-Pückler-Park in die Liste der Weltkulturerbe-Stätten aufzunehmen. Jährlich kommen 200.000 Besucher in den Park, der als deutsch-polnisches Vorzeigeprojekt gilt.