Geisterschiff vor Kanada
24. März 2012In einem "erbärmlichen" Zustand sei das etwa 50 Meter lange Fischerboot, völlig verrostet, aber "schwimmfähig", berichteten Korrespondenten unter Berufung auf Küstenwache und Marine. Das "Geisterschiff" war in den gut zwölf Monaten allein vom japanischen Hokkaido aus über den größten Ozean der Erde gedriftet. Auf den fast 8000 Kilometern wäre es dann mit etwa einem Kilometer in der Stunde unterwegs gewesen und hatte unbemannt offensichtlich Stürme und Wellenbrecher überstanden.
Lokale Presse und TV-Stationen hatten übereinstimmend gemeldet, der Trawler sei von Seeaufklärern der kanadischen Streitkräfte 120 Meilen vor der Küste der Provinz British Columbia entdeckt worden. Er werde seit dem Tsunami vom 11. März vergangenen Jahres vermisst.
Teil eines angeschwemmten Trümmerfelds
Noch ist nicht entschieden, ob der Kahn geborgen wird. Sollte man ihn einfach weitertreiben lassen, könnte er möglicherweise noch zur Gefahr für die Schifffahrt oder auch die Umwelt werden. Das "Geisterschiff" sei praktisch wertlos, hieß es. Verwiesen wird zudem auf die hohen Schlepperkosten.
Der Trawler ist der erste große Überrest des gewaltigen Tsunamis vor einem Jahr, der an der Westküste Nordamerikas angeschwemmt wird. Schon seit Wochen treibt aber ein riesiger Teppich aus kleineren Trümmerteilen vor der Region. Er ist so groß wie Deutschland und Dänemark zusammen.
SC/sti (dpa,afpe,dapd)