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Hurrikan "Ian" richtet in Florida riesige Schäden an

28. September 2022

Der als extrem gefährlich eingestufte Hurrikan "Ian" hat im US-Bundesstaat Florida massive Verwüstungen verursacht. Gouverneur Ron DeSantis sprach von Schäden von "historischem" Ausmaß.

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Hurrikan Ian trifft im Südwesten Floridas auf Land
Eine überflutete Straße in Fort MyersBild: Marco Bello/REUTERS

Hurrikan "Ian" richtet schwere Schäden an

"Wir haben noch nie eine Sturmflut dieser Größe gesehen", sagte der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis. Der Bundesstaat sei von Überschwemmungen beroffen, wie sie nur "alle 500 Jahre" vorkommen. Manche Gegenden wie die Stadt Fort Myers an Floridas Südwestküste seien "durch diesen Sturm wirklich überschwemmt, wirklich verwüstet" worden. Bislang gebe es zudem nur einen ersten Überblick über das Ausmaß der Schäden.

In der Stadt Naples standen ganze Viertel unter Wasser. Fernsehbilder von dort zeigten komplett überschwemmte Straßen, in denen Autos trieben. Auch in Fort Myers glichen mehrere Stadtteile Seengebieten. Laut der Website poweroutage.us waren zwischenzeitlich mehr als 2,5 Millionen Haushalte und Geschäfte ohne Strom.

Fahrzeuge der Feuerwache in Naples in hüfthohem Wasser
Nichts geht mehr - Fahrzeuge der Feuerwache in Naples Bild: Naples Fire Department/AP/picture alliance

Sehr starke Winde

Nach ersten Angaben gab es durch "Ian", der am Mittwoch als Wirbelsturm der zweithöchsten Hurrikan-Kategorie 4 mit Windgeschwindigkeiten von 240 Stundenkilometern auf Land getroffen war, vermutlich mindestens zwei Tote. DeSantis sagte aber, es müsse noch endgültig geklärt werden, ob die beiden Menschen in Folge des Hurrikans gestorben seien.

Vor der Küste Floridas sank außerdem am Mittwoch ein Flüchtlingsboot, 20 Menschen galten nach Angaben der US-Küstenwache als vermisst. Drei Menschen konnten aus dem Wasser gerettet werden, vier Kubaner schafften es schwimmend an Land. Die Suche nach den Vermissten wurde am Donnerstag fortgesetzt, wie die Küstenwache mitteilte.

Hurrikan Ian trifft im Südwesten Floridas auf Land
Abgerissene Palmwedel auf einer Straße in Fort MyersBild: Marco Bello/REUTERS

Erste Bilder des TV-Senders MSNBC und Videos in sozialen Medien zeigten im Südwesten Floridas, im Bereich der Städte Fort Myers Beach, Cape Coral und Naples, bereits heftige, teils meterhohe Überflutungen. Etwa 1,6 Millionen Haushalte in Florida sind ohne Strom, so die Webseite poweroutage.us.

In der Region liegen kilometerlange Sandstände, zahlreiche Ferienhotels und Wohnmobilparks, die bei Rentnern und Urlaubern gleichermaßen beliebt sind. Laut Meteorologen bewegte sich der Hurrikan nur mit einer Geschwindigkeit von rund 13 Kilometern pro Stunde in nordöstlicher Richtung übers Land.

"Ian" hatte Florida am Mittwochnachmittag kurz nach 15.00 Uhr Ortszeit erreicht. Er schwächte sich in der Folge deutlich ab und wurde zuletzt als Tropensturm eingestuft. Das US-Hurrikanzentrum NHC warnte aber weiter vor "lebensbedrohlichen, katastrophalen" Sturmfluten, starkem Wind und Regen.

Nach Florida bereiteten sich die US-Südstaaten Georgia und South Carolina auf "Ian" vor. Zuvor waren durch den Hurrikan in Kuba mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen. Durch den Sturm fiel in dem Karibikstaat am Dienstag landesweit der Strom aus. Bis Mittwoch konnte die Stromversorgung in Teilen der Hauptstadt Havanna und mehreren Provinzen wiederhergestellt werden. Die am schwersten betroffenen Regionen im Westen des Landes saßen jedoch weiter im Dunklen.

Schnell noch ein Selfie - aufgepeitschte Wellen prallen in Key West auf die Kaimauer
Schnell noch ein Selfie - aufgepeitschte Wellen prallen in Key West auf die Kaimauer Bild: Rob O'Neal/The Key West Citizen/AP/picture alliance

Floridas Gouverneur Ron DeSantis hatte die Bevölkerung in seinem Bundesstaat zuvor auf schwere Schäden durch "Ian" vorbereitet. "Dies ist ein großer, starker Sturm", sagte DeSantis am Mittwochmorgen in der Hauptstadt Floridas, Tallahassee. Die nächsten ein bis zwei Tage würden "sehr hässlich", prognostizierte der republikanische Politiker. 2,5 Millionen Menschen waren vorsorglich in den vergangenen Tagen aufgerufen worden, ihre Häuser und Wohnungen zu verlassen. Doch längst nicht alle Bewohner haben sich daran gehalten.

kle/se/mak (ap, rtr, dpa, afp)