Gefährliche Schulwege
Steile Abgründe, wackelige Strickleitern und schmale Wasserleitungen: In vielen Ländern begeben sich Kinder auf ihrem Schulweg in große Gefahr. Die arme Landbevölkerung hat oft keine andere Wahl.
800 Meter den steilen Berg hinauf
Die Kinder des Bergdorfes Atule’er im Bezirk Liangshan in der chinesischen Provinz Sichuan haben wohl den anstrengendsten Schulweg der Welt: Sie müssen jeden Tag einen Berg hinabsteigen - und diesen nach der Schule auch wieder erklimmen.
Bloß nicht nach unten schauen!
Etwa 90 Minuten sind die Kinder für eine Tour unterwegs. Dabei ist der Weg über die wackeligen Strickleitern äußerst riskant. Es gab bereits viele Stürze und auch Todesfälle. Nun hat die Provinz Sichuan reagiert und will zumindest eine Stahltreppe bauen lassen.
Auf dem Holzweg
Die Situation im Bergdorf Atul'er ist kein Einzelfall. Auch in Dörfern des Gebietes Guangxi im Süden Chinas erreichen Kinder die Schule in Nongyong nur, wenn sie zwei Stunden lang einen Berg absteigen. Und das ohne Geländer!
Am Abgrund
Um zu dem chinesischen Bergdorf Gulu im National Geopark in Sichuan zu gelangen, müssen die Schulkinder stundenlang schmale Bergpfade hinaufgehen. Diese sind an manchen Stellen nur 50 Zentimeter breit. Wer sich nicht an die Felswand drückt, droht in den Abgrund zu stürzen.
Für Bildung Berge überwinden
Ihr Weg ist vielleicht nicht so riskant wie der im chinesischen Gulu, aber mühsam ist er trotzdem. Zahira aus Marokko wandert jeden Tag 22 Kilometer über steinige Felsen für etwas, wozu man viele deutsche Kinder zwingen muss. Sie braucht für ihren Schulweg hin und zurück etwa vier Stunden.
Mutprobe überm Wasser
Wer im indonesischen Boyolali zum Unterricht gehen will, muss vorher eine ganz andere Prüfung bestehen: Einen 30 Meter Balanceakt über den Fluss Pepe. Wer es eilig hat, fährt sogar mit dem Rad über die dünne Holzlatte. Einfach ist das sicherlich nicht.
Drahtseilakt
Und noch ein spektakulärer Fall aus Indonesien: Die Brücke im Regierungsbezirk Lebak hing eine Zeit lang nur noch an einem Seil. Wer zur Bildungsstätte auf der anderen Seite wollte, musste wohl oder übel den unsicheren Weg über den Fluss antreten. Mittlerweile gibt es eine neue Konstruktion.
Floßfahrt der anderen Art
Abenteuer aus purer Not: Auf einem improvisierten Bambusfloß überqueren Schulkinder aus einem abgelegenen philippinischen Dorf in der Rizal Provinz einen Fluss. Millionen Schulkinder im Land müsssen jeden Tag ähnliche Hürden überwinden.
Philippinisches Rafting
Auf einem mit Luft gefülltem alten Reifen lassen sich zwei philippinische Schuljungen auf dem Wasser von der Schule nach Hause treiben. So überwinden sie die Stromschnellen. Die Schuluniform muss bis zu nächsten Morgen wieder trocken sein.