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Gasfackel über havarierter Nordseeplattform erloschen

31. März 2012

Das Risiko einer Explosion auf der havarierten Plattform in der Nordsee ist gesunken, weil eine brennende Gasfackel von allein erloschen ist. Eine Entwarnung gibt es vorerst jedoch nicht, das Gas strömt weiterhin aus.

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Gas-Plattform in der Nordsee (Foto: Greenpeace/dapd)
Bild: dapd

Eine hoch über der leckgeschlagenen Gasplattform in der Nordsee lodernde Gasflamme ist erloschen. Das gab die Betreiberfirma Total am Samstag in Aberdeen bekannt. "Die Flamme ist von alleine ausgegangen, wie wir es erwartet hatten", sagte ein Konzernsprecher.

Zuvor hatte Total mehrere Möglichkeiten erwogen, die Flamme zu löschen - beispielsweise per Hubschrauber oder auch mit Löschschiffen. Die Flamme galt als potenzielles Risiko für eine Explosion der Plattform, falls das austretende Gas damit in Berührung kommt.

Nächster Schritt: Schließen des Lecks

Mit Entlastungsbohrungen könne dennoch frühestens in einer Woche begonnen werden. "Das dauert ein wenig", sagte ein Total-Sprecher, da dafür zwei Bohranlagen vor Ort in der Nordsee installiert und mehrere Untersuchungen durchgeführt werden müssen. Die Bohrungen sollen den Druck vermindern, anschließend soll das undichte Bohrloch mit Schlamm gefüllt werden. Außerdem ist unklar, ob das Betreten der Plattform auch nach Erlöschen der Flamme sicher ist. Dies erschwere die Beurteilung der weiteren Folgen der Katastrophe. Laut Total könne die Schließung des Lecks bis zu sechs Monate dauern.

Elgin-Leck soll mit Schlamm geschlossen werden

Ein Forschungsschiff der Umweltorganisation Greenpeace soll nun zu der Plattform aufbrechen. Die Organisation will sich nach eigenen Angaben vor Ort ein Bild über die Schädlichkeit des ausströmenden Gases machen. Greenpeace hatte Kritik an der "mangelhaften Informationspolitik" des Energieriesen Total geübt.

Die Plattform "Elgin" war am vergangenen Sonntag evakuiert worden, nachdem ein Gasleck festgestellt worden war. 238 Arbeiter wurden in Sicherheit gebracht. Total-Direktor Philippe Guys zufolge schließt das Unternehmen menschliches Versagen als Ursache für die Havarie aus. Täglich strömen 200.000 Kubikmeter Gas aus einem 4000 Meter unter dem Meeresgrund liegenden Reservoir. Das Leck soll sich nicht in der Tiefe befinden, sondern in der Nähe der Meeresoberfläche in einer "natürlichen Schicht", so Guys.

nis/uh (dpa, dapd, afp, rtr)