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Politik

Gaddafi-Sohn aus Gefängnis entlassen

6. September 2021

Während Muammar Gaddafi in Libyen herrschte, führte dessen Sohn Saadi ein Playboy-Leben. Einige Jahre nach dem Umsturz wurde er inhaftiert. Nun kam Saadi wieder frei.

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Libyen Gerichtsverfahren gegen Gaddafi-Sohn in Tripolis
Einst Fußballprofi und Lebemann: Saadi Gaddafi (2015)Bild: Epa/dpa/picture alliance

Ein Sohn des langjährigen libyschen Machthabers Muammar Gaddafi ist aus einem Gefängnis in der Hauptstadt Tripolis entlassen worden. Saadi Gaddafi kam auf Empfehlung des Generalstaatsanwalts frei, wie aus Justizkreisen des nordafrikanischen Landes verlautete.

Die Nachrichtenagentur AFP erfuhr aus dem Büro des Generalstaatsanwalts, dieser habe bereits "vor mehreren Monaten" die Freilassung von Saadi Gaddafi gefordert, sobald "alle erforderlichen Bedingungen erfüllt" seien. Dem Mann stehe es frei, im Land zu bleiben oder auszureisen, hieß es.

Direkt in die Türkei?

Zum aktuellen Aufenthaltsort des 47-Jährigen wurde offiziell nichts mitgeteilt. Gaddafis drittältester Sohn soll Libyen laut Medienberichten aber bereits Richtung Türkei verlassen haben.

Saadi Gaddafi war im September 2011 in den Niger geflohen. Kurz darauf wurde sein Vater gewaltsam entmachtet und am 20. Oktober desselben Jahres getötet. Bei den Aufständen starben insgesamt drei der sieben Söhne des Diktators.

Muammar Al Gaddafi Portrait
Einst "Revolutionsführer": Muammar Gaddafi (2010)Bild: imago/Anan Sesa

Im März 2014 wurde Saadi an Libyen ausgeliefert. Die dortigen Behörden warfen ihm unter anderem vor, in den Versuch der gewaltsamen Niederschlagung der Revolte gegen seinen Vater verwickelt gewesen zu sein. Vom Vorwurf des Mordes an einem Fußballtrainer im Jahr 2005 wurde der ehemalige Profifußballer und Sportfunktionär 2018 von einem Berufungsgericht in Tripolis freigesprochen.

Libyen ist seit dem Sturz von Muammar Gaddafi von Machtkämpfen geprägt. Seit Anfang dieses Jahres ist eine Übergangsregierung im Amt, die Wahlen vorbereiten soll. Gaddafis zweitältester Sohn, Seif al-Islam, der vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen gesucht wird, hatte Ende Juli Ambitionen auf das Präsidentenamt erkennen lassen.

wa/AR (afp, rtr)