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Günter Meyer: Sanktionen hätten „massive Auswirkungen“ auf die iranische Wirtschaft

7. September 2006

Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt an der Universität Mainz im Interview von DW-TV

https://p.dw.com/p/95n9

„Wenn im Extremfall die Importe in den Iran untersagt werden würden, hätte das massive Auswirkungen auf die gesamte wirtschaftliche Entwicklung des Landes, insbesondere im Bereich der Brennstoffversorgung.“ Das sagte Professor Günter Meyer, Leiter des Zentrums für Forschung zur Arabischen Welt an der Universität Mainz, im Interview von DW-TV.

Der Iran sei zwar viertgrößter Erdölexporteur der Welt, müsse aber rund 40 Prozent seines Benzinbedarfs importieren. „Wenn das durch Sanktionen verhindert würde, wären die Auswirkungen für die gesamte iranische Wirtschaft wirklich massiv“, so der Wissenschaftler.

Erheblich betroffen wären auch die deutsche Maschinen- und Anlagenbauindustrie sowie die Automobilindustrie. Volkswagen etwa unterhalte ein Montagewerk, in dem jährlich 20.000 Fahrzeuge hergestellt würden. „Auch die deutschen Nobelmarken, die im vergangenen Jahr rund 30.000 Autos in den Iran exportiert haben, wären massiv betroffen“, so Meyer im deutschen Auslandsfernsehen.

Sollte der Iran auf mögliche Sanktionen reagieren, indem „etwa die Straße von Hormus geschlossen wird und damit der Erdölexport aus der Golfregion nicht mehr rauskommt, dann wären wir sehr schnell bei Erdölpreisen von 100 bis 150 Dollar pro Barrel. Nach oben sind die Grenzen offen“, sagte Meyer.

7. September 2006
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