Die Luft wird dünner
20. März 2012Die IATA, die internationale Dachorganisation der Fluggesellschaften, schlägt Alarm: Für das Jahr 2012, sagte IATA-Chef Tony Tyler in Genf, müssen sich die Fluggesellschaften auf sinkende Gewinne einrichten. Haben sich die Airlines 2011 noch 7,9 Milliarden Dollar nach Steuern gutschreiben können, sollen es in diesem Jahr nur noch vergleichsweise bescheidene drei Milliarden Dollar werden.
Die IATA vertritt rund 230 Fluggesellschaften weltweit, die etwa 94 Prozent des gesamten globalen Flugaufkommens durchführen. Mitglieder sind sowohl national als auch international tätige Airlines, die Personen oder Fracht transportieren.
Gewinne im Sturzflug
Die Auswirkungen der Krise im Euroraum seien in diesem Jahr nicht mehr so stark zu spüren wie in den vergangenen Jahren. Doch vor allem der hohe Preis für Flugbenzin werde in den Bilanzen der Airlines kräftig zu Buche schlagen. Seiner Prognose für 2012 hatte der Verband einen Ölpreis von 115 Dollar pro Barrel zu Grunde gelegt. Am Dienstag (20.03.2012) hatte der Ölpreis zwischen 107 Dollar für amerikanisches Öl und 125 Dollar für hochwertiges Brent-Öl gelegen.
Düster fällt die IATA-Prognose für europäische Fluggesellschaften aus. Egal ob Billigflieger oder große Airline: Für Air France, Ryan Air, Lufthansa und die übrigen europäischen Flieger erwartet der Dachverband einen Verlust von 600 Millionen Dollar in 2012. Schlechter sind da nur die Aussichten in den USA. Die IATA korrigierte die Gewinnprognose für die US-Airlines von 1,7 Milliarden auf 900 Millionen Dollar. Auf diesem Markt würde sich also fast die Hälftel des Gewinns in Luft auflösen.
dk/as (dpa/rtr)