Paris will 10.000 Flüchtlinge einreisen lassen
10. Oktober 2017Frankreich werde die Plätze für Schutzsuchende, die sich derzeit in der Türkei, dem Libanon, Jordanien, Niger oder dem Tschad aufhalten, in Zusammenarbeit mit dem Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) anbieten, hieß es nach dem Gespräch zwischen Präsident Emmanuel Macron und UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi aus dem Elyséepalast. Innenminister Gérard Collomb teilte mit, die Menschen sollten bis Oktober 2019 aufgenommen werden.
Damit setzt das Land die Absichtserklärung eines Migrationsgipfels in Paris um. Dabei hatten Frankreich und andere EU-Staaten sich Ende August offen gezeigt, Flüchtlingen aus Afrika einen legalen Weg nach Europa zu öffnen - im Gegenzug sollen illegale Migrationsströme über das Mittelmeer gestoppt werden.
Die EU-Kommission hatte Ende September vorgeschlagen, in den kommenden zwei Jahren mindestens 50.000 Flüchtlingen über das sogenannte Resettlement aus Drittstaaten nach Europa zu holen. Frankreich unternimmt nun einen Schritt, um diesem Ziel näher zu kommen.
Asylzentren im Niger und im Tschad
Bereits in den kommenden Wochen will Frankreich Büros in den afrikanischen Transitländern Niger und Tschad eröffnen, um die Asylchancen von Flüchtlingen schon dort zu prüfen. Laut Innenminister Collomb sollen 3000 der 10.000 Flüchtlinge in diesen beiden Ländern ausgewählt werden. Das französische Flüchtlingsamt Ofpra und das UNHCR arbeiten dabei zusammen.
Um den "Zustrom von Wirtschaftsflüchtlingen" einzudämmen, sollten Ausreisewillige ohne Chance auf Asyl zudem besser über die "Situation" aufgeklärt werden, sagte Präsident Macron nach seinem Treffen mit UN-Flüchtlingskommissar Grandi.
gri/rb (dpa, afp)