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Politik

Nach Helikopterflucht wieder hinter Gittern

3. Oktober 2018

Seine spektakuläre Flucht aus einem französischen Gefängnis hat nur wenige Minuten gedauert. Drei Monate brauchten die Ermittler bis sie den bekannten Schwerverbrecher Redoine Faid wieder fassen konnten.

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Frankreich Flucht Redoine Faid aus Haftanstalt in Reau
Der zurückgelassene Hubschrauber nach der Flucht aus dem Gefängnis Bild: picture-alliance/MAXPPP/J.-N. Guillo

Redoine Faid wurde in der Nacht im nördlich von Paris gelegenen Creil festgenommen, wie aus Ermittlerkreisen verlautete. Die Polizei nahm drei weitere Männer fest, unter ihnen ein Bruder Faids. Gefunden wurden auch Waffen. Die Festnahmen verliefen demnach ohne Zwischenfälle.

Faid, der im April wegen eines tödlichen Raubüberfalls zu 25 Jahren Haft verurteilt worden war, war am 1. Juli aus der Haftanstalt in Réau südöstlich von Paris getürmt. Sein Ausbruch war filmreif: Schwer bewaffnete Komplizen flogen mit einem entführten Hubschrauber-Piloten in den Gefängnishof. Dort warfen sie Nebelbomben, verschafften sich mit Kreissägen Zugang zu dem Besucherraum, wo Faid mit seinem Bruder alleine war, und nahmen den 46-Jährigen mit. 

Redoine Faid
Gangster und "Urban Cowboy": Redoine Faid Bild: picture-alliance/MAXPPP/O. Arandel

Mitte Juli wäre er fast festgenommen worden. Bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei im Norden von Paris konnte er aber knapp entkommen. Bereits 2013 war ihm die Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis gelungen, als er vier Wächter als Geiseln nahm. Der selbsternannte "Urban Cowboy" mit algerischen Wurzeln wurde zum Idol vieler Bewohner der französischen Banlieues - jenen Vorstädten, in denen die Jugend-Arbeitslosigkeit meistens sehr hoch ist. 2010 verfasste Faid mit Hilfe eines Journalisten seine Autobiografie. Darin feiert er sich als "Gangster neuer Art".

bri/sam (afp, rtre)