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Forscher finden Riesenskorpion

1. September 2015

Vor rund 460 Millionen Jahre machte er die Meere unsicher. 1,70 Meter muss der Riesenskorpion groß gewesen sein - nicht nur deshalb bekommt er den Namen eines Kriegsschiffes.

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Animation: Riesenskropion im Wasser (Foto Photo Patrick Lynch)
Bild: picture-alliance/dpa/Yale University/P. Lynch

Die Forscher von der US-amerikanischen Universität Yale tauften die Spezies Pentecopterus decorahensis - nach der Pentekontere, einem antiken griechischen Kriegsschiff. Den Namen wählten sie nicht von ungefähr: Die räuberische Lebensweise des Skorpions und sein robuster Körper erinnerten sie wohl an genau dieses Kriegsschiff.

Der vermutlich bis zu 1,70 Meter lange Skorpion bevölkerte vor 460 Millionen Jahren die Meere. Damit ist er der älteste bekannte Vertreter der seit rund 250 Millionen Jahren ausgestorbenen Seeskorpione. Im "BMC Evolutionary Biology" berichten die Wissenschaftler von 150 fossilen Überresten in besonders gutem Zustand. Dadurch sollen erstaunliche Details sichtbar geworden sein, wie etwa das Muster von kurzen Haaren an den Beinen. Es sei fast als würde man die Überreste eines heute lebenden Tieres untersuchen, kommentierte der Forschungsleiter James Lamsdell in der Fachzeitschrift.

Die Schale des Skorpions (Foto: James Lamsdell/dpa)
Ein Teil des gefundenen Skorpion-KörpersBild: picture-alliance/dpa/J. Lamsdell

Die Hinterbeine des Seeskorpions hatten eine große paddelförmige Oberfläche und eigneten sich damit zum Schwimmen oder Graben. Das zweite und dritte Gliedpaar war vermutlich nach vorne geneigt, was darauf hindeutet, dass diese Beine eher dem Beutefang als der Fortbewegung dienten.

Insgesamt sind die drei hinteren Gliedpaare kürzer als das vordere, so dass der Riesenskorpion vermutlich auf sechs seiner acht Beine lief. "Die neue Spezies ist außerordentlich bizarr", so Lamsdell. Der gute Zustand der Fossilien erlaubt den Wissenschaftlern auch eine Analyse feinerer Strukturen, wie etwa Stacheln, Schuppen und Haaren. Die Hinterbeine waren mit dichten Borsten besetzt - ähnlich wie bei Krebsen, bei denen diese Borsten für eine vergrößerte Oberfläche und damit für mehr Antrieb beim Schwimmen sorgen.

nm/gh (dpa)