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Flüchtiger Kryptowährungs-Gründer Do Kwon gefasst

23. März 2023

Der Südkoreaner Do Kwon war einer der meistgesuchten mutmaßlichen Wirtschaftskriminellen der Welt. Er soll Anleger um 40 Milliarden US-Dollar gebracht haben. In Montenegro ging der 31-Jährige nun der Polizei ins Netz.

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Logo der Kryptowährung Terra Luna und der Kerzenchart mit dem Abverkauf auf dem Bildschirm eines Computers
Logo der Kryptowährung Terra Luna auf dem Bildschirm eines Computers Bild: Silas Stein/IMAGO

Der flüchtige Kryptowährungs-Gründer Do Kwon ist mit falschen Papieren am Flughafen von Montenegros Hauptstadt Podgorica festgesetzt worden. Innenminister Filip Adzic berichtete weiter, seine Daten seien mit den Behörden in den USA, Singapur und Südkorea abgeglichen worden. Kwon wollte laut Polizei-Angaben von Montenegro nach Dubai fliegen. Dabei hätten er und ein zweiter Südkoreaner "gefälschte Reisedokumente von Costa Rica" nutzen wollen. Bei einer Gepäckkontrolle seien zudem Reisepässe von Belgien und Südkorea gefunden worden - die belgischen Dokumente offensichtlich gefälscht. 

Das von Kwon mitbegründete Unternehmen Terraform Labs, das die Kryptowährungen TerraUSD und Luna herausgab, war im vergangenen Jahr spektakulär Pleite gegangen. Die Kurse beider Währungen stürzten im Mai 2022 ins Bodenlose unter die Ein-Dollar-Marke und vernichteten die Ersparnisse von Anlegern.

Do Kwon in entspannter Haltung auf einem Sofa
Do Kwon im April 2022 in einem Terraform-Labs-Büro in Südkoreas Hauptstadt SeoulBild: Bloomberg via Getty Images

Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) wirft dem südkoreanischen Krypto-Entwickler und seiner Firma mit Sitz in Singapur einen "milliardenschweren Betrug" vor. Die amerikanische Justiz erhob Anklage gegen ihn. Durch den Zusammenbruch von Terraform Labs verloren Anleger insgesamt 40 Milliarden US-Dollar (37 Milliarden Euro). Der globale Markt für Kryptowährungen wurde erschüttert.

Die südkoreanische Regierung ließ nach dem Crash Ermittlungen einleiten und den untergetauchten Do Kwon international zur Fahndung ausschreiben. Auf der Grundlage des Haftbefehls der internationalen Polizeibehörde Interpol nahmen ihn die montenegrinischen Behörden jetzt fest.

Kryptowährungen sind nach einer Reihe von Skandalen zunehmend ins Visier der Aufsichtsbehörden weltweit geraten. Zuletzt sorgte der Konkurs der Kryptobörse FTX und seines Schwesterunternehmens Alameda Research Ende vergangenen Jahres für Schlagzeilen.

se/bru (afp, dpa, rtr, ap)