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Nach Todesfällen: Babywippen zurückgerufen

13. April 2019

Der US-Spielzeughersteller Fisher Price ruft 4,7 Millionen Babywippen zurück, weil in den vergangenen zehn Jahren mehr als 30 Babys darin gestorben sein sollen. Auch in Deutschland wurden die Geräte verkauft.

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Rückruf Fisher-Price Babywippe
Bild: picture-alliance/AP Photo/U.S. Consumer Product Safety Commission

Von dem Rückruf betroffen sind knapp fünf Millionen Exemplare des Modells "Rock 'n Play Sleeper", das Fisher Price weltweit im Angebot hatte. Auch in Deutschland war die Babywippe erhältlich.

Dabei handelt es sich um eine Wippe auf einem Metallgestell, die mittels einer elektronischen Bedieneinheit in Schwingung versetzt wird. Durch das Schaukeln und optionale Beruhigungsmusik sollen die Babys besser einschlafen können.

Mehr als 30 Todesfälle in zehn Jahren

Hintergrund des Rückrufs sind Berichte, dass in den vergangenen zehn Jahren mindestens 32 Säuglinge in diesen Wiegen gestorben sind. Die US-Kinderärzte-Organisation AAP (American Academy of Pediatrics) hatte am Mittwoch vor dem Gebrauch der Babywippen gewarnt und die Behörde für Produktsicherheit der US-Regierung (CPSC) aufgefordert, alle fraglichen Modelle zurückzurufen. Außerdem sollten Eltern sie ab sofort nicht mehr benutzen, hieß es in einer Mitteilung der AAP.

Fisher Price nannte den Rückruf eine "freiwillige Maßnahme", schloss sich aber der Warnung an und veröffentlichte sie via Twitter-Botschaft und auf ihrer Internetseite. Das Unternehmen betonte, Kindersicherheit genieße höchste Priorität.

Tödliches Umdrehen

Den Berichten zufolge sind die Säuglinge in der Wippe zu Tode gekommen, wenn sie nicht angeschnallt waren, sich vom Rücken auf den Bauch gedreht hatten und dann keine Luft mehr bekamen, weil sie sich nicht zurückdrehen konnten.

Bereits Anfang April hatte Fisher Price nach eigenen Angaben "freiwillig" eine Sicherheitswarnung der Verbraucherschutzbehörde veröffentlicht, in der Eltern und Pflegepersonal aufgefordert wurden, den "Rock 'n Play Sleeper" nicht mehr zu benutzen. Die Behörde und Fisher-Price forderten Verbraucher auf, die Wiege nicht mehr zu verwenden, wenn das Baby älter als drei Monate sei oder sich bereits selbst drehen könne.

Beide Parteien warnten darüber hinaus davor, Baby-Schlafplätze mit zusätzlichen Decken, Kissen oder Plüschtieren auszustatten. Babys drohe Erstickungsgefahr, wenn sie ihr Gesicht in Stoffe hineindrehen, ohne sich aus dieser Position selbst befreien zu können.

Die jetzt zurückgerufenen Babywippen waren über verschiedene Anbieter auch in Deutschland bestellbar. Wie viele davon hierzulande verkauft wurden, wurde nicht bekanntgegeben.

mak/kle (dpa, rtre, afp)