Filmfest zeichnet Shakila Ebrahimkhil aus
3. April 2019Der von Amnesty International gestiftete Preis würdigt den Einsatz Ebrahimkhils als kritische Journalistin und engagierte Verfechterin von Menschenrechten in Afghanistan.
Die Mitarbeiterin hat sich mit Reportagen im afghanischen TV-Sender Tolo über Opfer von Terrorattacken einen Namen gemacht. Dabei geriet sie wiederholt ins Visier der Taliban – und floh nach Deutschland. Im Anschluss an ihr Praktikum bei der DW setzte Ebrahimkhil ihre journalistische Arbeit fort, als freie Mitarbeiterin der Dari/Paschtu-Redaktion.
In dem in den Haag ebenfalls ausgezeichneten Dokumentarfilm „Facing the Dragon“ bewegt sich Shakila Ebrahimkhil als „Field reporter“: Sie übt deutliche Kritik an der Regierung in Kabul und beschreibt das Vorgehen der radikal-islamischen Taliban. Der Film der Regisseurin Sedika Mojaddidi porträtiert das Schicksal zweier prominenter Frauen, die entgegen aller patriarchalischen Strukturen und Traditionen im Land ihren Weg gehen. Neben Ebrahimkail zeigt die Doku die Arbeit von Nilofar Ibrahimi, die als Abgeordnete im afghanischen Parlament vergeblich versuchte, ein Gesetz durchzusetzen, das Gewalt gegen Frauen unter Strafe stellt.
Ihre Berichterstattung bei „Tolo“ blieb nicht ohne Folgen. Im Jahr 2016 sprengte sich ein Selbstmordattentäter neben einem Kleinbus des Senders in die Luft. Sieben Mitarbeiter kamen ums Leben.
„Ich widme diesen Preis allen Kolleginnen und Kollegen in Afghanistan, die bei ihrem Einsatz für die Menschrechte ihr Leben lassen mussten“, sagte Shakila Ebrahimkhil bei der Verleihung. Nach dem Anschlag hatte sie sich auf abenteuerlichen Wegen mit ihren drei Kindern nach Europa durchgeschlagen.