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EZB sieht Licht am Ende des Tunnels

7. März 2013

Ist die Krise in Europa bald überwunden? Die Europäische Zentralbank verbreitet jedenfalls vorsichtigen Optimismus: Noch sei die Lage fragil, aber es zeichne sich eine Erholung ab, meint EZB-Präsident Draghi.

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Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank, in Frankfurt/Main (Foto: reuters)
Bild: REUTERS

Die Angst vor dem Ende der Währungsunion sei vom Tisch, die Konjunktur werde sich früher als erwartet stabilisieren und "das Vertrauen in die Finanzmärkte der Eurozone kehrt zurück", sagte EZB-Präsident Mario Draghi nach einer Sitzung des EZB-Rats in Frankfurt. Die Gefahr, dass Turbulenzen in einzelnen Staaten auf die gesamte Währungsunion übergriffen, sei deutlich gedämpft. Allerdings müssten die Regierungen ihren Reformkurs fortsetzen.

Zudem werde sich die Wirtschaft im Euroraum schneller von der tiefen Rezession erholen als erhofft: "Die Wirtschaftsleistung sollte sich im ersten Halbjahr stabilisieren", sagte Draghi. Alle Stimmungsindikatoren seien ermutigend. Ab der zweiten Jahreshälfte 2013 erwartet die Notenbank eine schrittweise Konjunkturerholung.

EZB steht vor vielen Mammutaufgaben

Italien-Wahl war nur ein kurzfristiger Aufreger

Dass die EZB ihre Konjunkturprognosen für die 17 Euroländer dennoch erneut leicht senkte, erklärt Draghi vor allem mit dem schwachen Schlussquartal 2012. Nach der jüngsten Prognose wird die Wirtschaft im Währungsgebiet in diesem Jahr um 0,1 bis 0,9 Prozent schrumpfen. Bislang hatte die EZB ein durchschnittliches Minus von 0,3 Prozent genannt. Für 2014 erwartet die Notenbank nun ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euroraum, das um glatt ein Prozent wächst. Im vergangenen Dezember lag die Prognose noch bei 1,2 Prozent.

Zu einem Kurswechsel in ihrer Zinspolitik sieht sich die EZB auch nicht durch die politische Hängepartei in Rom genötigt. Zwar habe man im EZB-Rat über eine mögliche Leitzins-Senkung diskutiert, berichtete Draghi. Vorherrschende Meinung sei jedoch gewesen, den Zinssatz auf dem derzeitigen historischen Tief von 0,75 Prozent zu halten.

Der unklare Wahlausgang in Italien habe sich auf die Märkte nicht dauerhaft ausgewirkt, "im Gegensatz zu dem, was vielleicht vor einem oder einem halben Jahr passiert wäre", sagte Draghi. Die Märkte seien "nach etwas Aufregung" zum bisherigen Niveau zurückgekehrt. Die Sparprogramme, die in Italien beschlossen wurden, liefen jetzt "auf Autopilot". Draghi war einst Chef der italienischen Notenbank.

rb/wl (afp, dpa, rtr)