1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Ursachenforschung nach heftigen Explosionen

14. August 2015

Ein Team aus 217 Atom- und Chemiefachleuten hat am Unglücksort im nordchinesischen Tianjin die Arbeit aufgenommen. Spezialisten des chinesischen Militärs testen die Luft auf giftige Gase. Greenpeace zeigt sich besorgt.

https://p.dw.com/p/1GFKl
Arbeiter in Schutzanzügen auf dem verwüsteten Hafengelände von Tianjin (Foto: picture-alliance)
Arbeiter in Schutzanzügen auf dem verwüsteten Hafengelände von TianjinBild: picture-alliance/Photoshot/Shen Bohan

Alle Einsatzkäfte im Hafengebiet der nordchinesischen Stadt Tianjin sind angewiesen worden, wegen der anhaltenden Gefährdung durch giftige Chemikalien Schutzkleidung zu tragen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtet. Was explodierte und wie es zu den gewaltigen Detonationen überhaupt kam, ist noch völlig unklar.

Zerstörte Gebäude und zahllose Autos (Foto: rtr)
Eine Trümmerwüste soweit das Auge reichtBild: Reuters/J. Lee

Am späten Mittwochabend hatte sich laut Polizei in dem weitläufigen Hafengelände in einem Lagerhaus für gefährliche Güter, das der Firma Ruihai Logistics gehört, eine Explosion ereignet. Das Feuer griff auf weitere Lagerhäuser über, weitere Detonationen folgten, wie Staatsmedien berichteten. Die gewaltige Druckwelle war noch mehrere Kilometer entfernt zu spüren.

50 Tote, mehr als 700 Verletzte

Bislang registrierten die Behörden mindestens 50 Todesopfer, darunter zwölf Feuerwehrleute, die den Brand in der Anlage zu löschen versuchten. 18 Einsatzkräfte werden noch vermisst. Über 700 Menschen wurden verletzt, mehr als 70 von ihnen lebensgefährlich, während die Explosionen das umliegende Industriegebiet Binhai weiträumig verwüsteten. Gebäude, Schiffscontainer und zahllose Neuwagen wurden durch die Flammen und die Druckwelle im Hafengebiet zerstört, das als das zehntgrößte der Welt gilt.

Karte China Tianjin (DW)

Greenpeace warnt - Behörden wiegeln ab

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace warnte vor giftigen Stoffen in der Luft. Es sei äußerst wichtig, die Lage genau zu überwachen. Die Zeitung "People's Daily" berichtete, Rettungskräfte versuchten, 700 Tonnen gefährliches Natriumcyanid aus dem Gebiet zu entfernen.

Der Leiter der Behörde für Umweltschutz in Tianjin, Wen Wurui, meinte, die Konzentration von Chemikalien sei nicht "übermäßig hoch". Vertreter der Behörden lehnten es in einer Pressekonferenz ab, sich zu der Frage zu äußern, welche Chemikalien in den explodierten Tanks waren.

se/haz (ape, rtre, afp)