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Dritte Anklage gegen Mursi

21. Dezember 2013

Die ägyptische Staatsanwaltschaft lässt nicht locker: Der im Juli gestürzte islamistische Präsident Mursi muss sich nun auch wegen seiner Flucht aus dem Gefängnis im Jahre 2011 verantworten.

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Ex-Präsident Mohammed Mursi beim Gerichtsprozess in Kairo (foto: reuters)
Bild: Reuters

Ein Untersuchungsrichter in Kairo hat eine weitere Anklage gegen den vom Militär entmachteten Präsidenten Mohammed Mursi ans Strafgericht verwiesen. Der islamistische Politiker kommt demanch zusammen mit 132 weiteren Beschuldigten wegen eines Gefängnisausbruchs während der Unruhen im Jahr 2011 auf die Anklagebank. Das bestätigten Justizkreise in Kairo. Die Ermittler gehen davon aus, dass islamistische Gruppierungen wie die palästinensische Hamas aus dem Gazastreifen und die Hisbollah aus dem Libanon an der Befreiungsaktion beteiligt waren.

Das Verfahren richtet sich zudem gegen weitere Führungskader von Mursis Muslimbrüderschaft, die während der damaligen Unruhen ebenfalls aus der Haftanstalt Wadi al-Natrun im Nil-Delta entkommen konnten. Angeklagt werden aber auch zum Beispiel der in Katar lebenden Kleriker Jussef al-Karadawi und Mitglieder der Hisbollah.

"Terrorist" und "Spion" ?

Der Ex-Präsident steht bereits vor Gericht. Seit Anfang November läuft der Prozess wegen Anstachelung zur Tötung regierungskritischer Demonstranten während seiner Amtszeit. Erst am Mittwoch hatte die Staatsanwaltschaft Anklage in einem weiteren Fall erhoben. In diesem werden Mursi "Terrorismus" und "Spionage" vorgeworfen, worauf in Ägypten die Todesstrafe steht. Auch diese Vorwürfe dürften sich auf die Gefängnisrevolte von 2011 beziehen.

sc/pg (afp, dpa, rtre)