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Eurozone in "technische" Rezession gerutscht

8. Juni 2023

In der Eurozone ist die Wirtschaftsleistung zu Jahresbeginn überraschend gesunken. Der Währungsraum ist damit in eine sogenannte technische Rezession gerutscht. Volkswirte hatten dagegen mit einer Stagnation gerechnet

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 Hamburger Hafen Containerterminal Symbolbild Rezession
Bild: Joern Pollex/Getty Images

Nach Deutschland ist auch die Euro-Zone konjunkturell auf Talfahrt gegangen. Das geht aus revidierten Daten des EU-Statistikamts Eurostat hervor. Laut den am Donnerstag vorgelegten Zahlen schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euro-Währungsraum von Januar bis März um 0,1 Prozent. In einer früheren Schätzung war noch ein Plus von 0,1 Prozent vorausgesagt worden.

Im vierten Quartal 2022 war die Euro-Wirtschaft ebenfalls um 0,1 Prozent geschrumpft. Auch hier wurden die Daten revidiert, nachdem zuvor eine Stagnation ermittelt worden war. Bei zwei Quartalen mit schrumpfender Wirtschaft in Folge sprechen Volkswirte von einer technischen Rezession.

Verwirrend uneinheitlich

Eine solche Talfahrt hat auch Deutschland durchgemacht: Ende 2022 schrumpfte die hiesige Wirtschaft um 0,5 Prozent, Anfang des Jahres ging es dann um 0,3 Prozent bergab. Das lange Zeit als wachstumsschwach geltende Mittelmeerland Italien legte hingegen im ersten Quartal ein Plus beim BIP von 0,6 Prozent hin. Spanien schaffte einen Zuwachs von 0,5 Prozent. Und die französische Wirtschaft expandierte um 0,2 Prozent. In den Niederlanden ging es hingegen um 0,7 Prozent bergab, in Irland sogar um 4,6 Prozent.

Die Wirtschaftsentwicklung in den einzelnen Ländern der Eurozone geht teilweise deutlich auseinander: Das stärkste Wachstum erzielte Luxemburg mit 2,0 Prozent im Quartalsvergleich und Portugal mit 1,6 Prozent. Starke Rückgänge wurden hingegen für Irland (minus 4,6 Prozent) und Litauen (minus 2,1 Prozent) registriert. Das deutsche BIP war um 0,3 Prozent gesunken.

Die Industriestaatenorganisation OECD erwartet für den Euroraum in diesem Jahr ein BIP-Wachstum von 0,9 Prozent und für 2024 von 1,5 Prozent. Die OECD räumt zugleich ein, dass eine erheblich straffere Geldpolitik das Risiko einer Rezession erhöhen könne.

dk/sti (dpa, rtr)