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Wachstum in "unsicheren Zeiten"

13. Februar 2017

"Außergewöhnliche Unsicherheiten" und doch höheres Wachstum - die EU-Kommission hat ihre Winter-Prognose für die Gemeinschaft vorgestellt. Und die sieht besser aus als bisher.

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Symbolbild deutsche Exporte EU
Bild: picture-alliance/dpa

Nach Erwartung der Kommission wird die Wirtschaftskraft im Euroraum im laufenden Jahr um 1,6 Prozent zulegen. Bisher war die Brüsseler Behörde von 1,5 Prozent Wachstum ausgegangen. Wichtigste Treibkraft ist danach die Binnennachfrage in den 19 Ländern des gemeinsamen Währungsgebiets.

Gleichzeitig sieht die Kommission die Eurozone aber in "unruhigen Gewässern". Für die "außergewöhnlichen Unsicherheiten", die für die Kommission die Prognose prägen, stehen zwei Worte: Trump und Brexit. Sie verweist damit auf "das unsichere Ergebnis der Brexit-Verhandlungen" vor dem geplanten EU-Austritt Großbritanniens im Jahr 2019. Außerdem nannte Brüssel "die erwartete scharfe Veränderung" in der US-Politik nach dem Amtsantritt von Präsident Donald Trump. Dessen Kurs sei in Schlüsselbereichen der Politik noch nicht klar.

Für die gesamte EU - also auch die Länder, die nicht zum Euro-Verbund gehören -  erwartet Brüssel in diesem und im kommenden Jahr 1,8 Prozent Wachstum. Bei Deutschland geht Brüssel 2017 von 1,6 Prozent aus und 2018 von 1,8 Prozent. Die Prognose liegt damit in beiden Jahren 0,1 Prozentpunkte höher als im Herbst. Die Bundesregierung erwartet für 2017 nach ihrer Vorhersage von Ende Januar nur 1,4 Prozent Wachstum.

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Wachstumstreiber Binnenkonsum - Werbung in KroatienBild: picture-alliance/dpa/R. Goldmann

Besseres Klima

Es sei "das erste Mal seit fast einem Jahrzehnt", dass im gesamten Vorhersagezeitraum von 2016 bis 2018 bei allen EU-Mitgliedstaaten ein Wachstum erwartet werde, erklärte die Kommission. Allerdings forderte der für den Euro zuständige Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis die EU-Staaten auf, wegen der "unsicheren Zeiten" Strukturreformen fortzusetzen. Inflation und Zinsen würden wahrscheinlich wieder steigen. Deshalb müssten gerade Länder mit hohen Defiziten und Schulden beide weiter senken, "um widerstandsfähiger gegen wirtschaftliche Schocks zu werden".

Steigende Zinsen erwarten weltweit auch die Experten, die das ifo Institut München regelmäßig für sein ifo Weltwirtschaftsklima befragt. Das gelte sowohl für die kurz- wie für die langfristigen Zinsen. Den ifo-Forschern zufolge hat sich das Weltwirtschaftsklima für das erste Quartal deutlich verbessert. Auch die Konjunkturerwartungen hellten sich demnach etwas auf. Das deute auf eine moderate Erholung der Weltwirtschaft, so das ifo Institut.  
 

ar/bea (dpa, afp - ifo)