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Erneut Feuer auf Ölplattform

3. September 2010

Schon wieder ist im Golf von Mexiko eine Ölbohrplattform in Flammen aufgegangen. Eine Ölpest ist aber wohl nicht zu befürchten.

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Löschboote an Ölplattform (Foto: AP)
Bild: AP

Der Unfall auf der Plattform "Vermillion 380 A" ereignete sich am Donnerstag (02.09.2010) etwa 140 Kilometer von der Küste des US-Bundesstaates Louisianas und mehrere hundert Kilometer von der Stelle entfernt, an der am 20. April die vom britischen Ölkonzern BP betriebene Plattform "Deepwater Horizon" explodiert war.

Kein Austritt von Öl

Nach Mitteilung der Betreiberfirma Mariner Energy aus Texas trat kein Öl ins Wasser aus. Dies bestätigte die US-Küstenwache. Sie erklärte, die Situation werde genau beobachtet.

Unglücksstelle im Golf von Mexiko (Karte DW-TV)
Unglücksstelle im Golf von MexikoBild: DW-TV

Entgegen ersten Meldungen war es auf der Plattform nicht zu einer Explosion sondern aus noch unbekannten Gründen zu Bränden gekommen. Alle 13 Arbeiter auf der Plattform konnten sich ins Meer retten. Sie seien unverletzt von einem Schiff aufgenommen worden, hieß es.

Relativ flaches Wasser am Unglücksort

Die Plattform befindet sich in etwa 100 Meter tiefem Wasser. Damit könnte eine etwaige Ölpest weitaus leichter bekämpft werden als im Fall der "Deepwater Horizon“ von der aus in 1500 Meter Tiefe auf dem Meeresgrund Öl gefördert worden war, erläuterten Experten in den USA. In Agenturberichten hieß es weiter, Mariner Energy fördere im „Vermillion“-Ölfeld aus sieben Quellen, die nach der Explosion verschlossen worden seien. Nach Angaben der US-Behörde für Heimatschutz fördert die Plattform normalerweise rund 225.000 Liter Öl und 25.000 Kubikmeter Erdgas am Tag.

Größter Ölunfall der US-Geschichte

Tiefsee-Roboter dichten im Juli die lecke Ölquelle ab (Foto: AP)
Tiefsee-Roboter dichten im Juli die lecke Ölquelle abBild: AP

Bei der Explosion von "Deepwater Horizon“ waren elf Arbeiter ums Leben gekommen. Nach dem Untergang der Plattform liefen rund 780 Millionen Liter Öl ins Meer und führten zur größten Ölpest in der Geschichte der USA. Der Ölfluss aus einem leckgeschlagenen Bohrloch auf dem Meeresgrund konnte erst Mitte Juli gestoppt werden.

Autor: Michael Wehling (dpa/apn/rtr/afp)
Redaktion: Siegfried Scheithauer