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Politik

Erdogan bringt Khashoggi-Audio in Umlauf

10. November 2018

Was ist wirklich passiert im saudischen Konsulat in Istanbul? Nach Angaben der Türkei gibt es eine Tonaufzeichnung, die die Vorgänge dokumentiert. Neben Berlin sollen auch andere Regierungen davon jetzt wissen.

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Türkeiräsident Erdogan berichtet über Audioaufnahmen zum Fall Khashoggi
Bild: picture-alliance/AP Photo/Presidential Press Service

Auch die Bundesregierung hat Aufnahmen, die im Zusammenhang mit der Tötung des systemkritischen saudischen Journalisten Jamal Khashoggi stehen sollen, erhalten. Nach Angaben des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan hat sein Land diese Aufnahmen Deutschland, den USA, Frankreich, Saudi-Arabien und Großbritannien zur Verfügung gestellt. "Sie haben die (aufgezeichneten) Gespräche gehört und kennen sie", sagte Erdogan in Ankara vor einer Reise nach Paris.

Türkische Regierungsvertreter hatten seit Beginn der Untersuchung behauptet, im Besitz von Tonaufnahmen zu sein, auf denen auch der Hergang der Tötung dokumentiert sei.

Wer ist der Mörder?

Erdogan rief die saudische Führung auf, den Mörder Khashoggis zu identifizieren. Der Täter sei Teil einer Gruppe von 15 Personen, die einen Tag vor der Tötung des Journalisten Anfang Oktober aus Saudi-Arabien in die Türkei eingereist sei.

Türkei | Fall Khashoggi (Foto: Reuters)
Diese Bildaufzeichnung zeigt Jamal Khashoggi am 2. Oktober vor der Botschaft - aus der kam der nie wieder rausBild: Reuters

Auch US-Präsident Donald Trump und Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron forderten erneut, dass Saudi-Arabien vollständig Klarheit über die Hintergründe der Ermordung Khashoggis schaffen müsse. Beide Staatsmänner seien gemeinsam der Auffassung, dass dieser Fall nicht dazu führen dürfe, den Nahen Osten weiter zu destabilisieren, hieß es aus französischen Regierungskreisen.

Tot im Exil

Der im Exil lebende saudische Regierungskritiker Khashoggi wurde Anfang Oktober im Konsulat seines Heimatlandes in Istanbul umgebracht, in dem er Dokumente für seine Hochzeit abholen wollte. Unter immensem internationalen Druck auf Saudi-Arabien gab die autokratische Regierung den Tod des "Washington Post"-Kolumnisten zu. Riad beschuldigte hochrangige Regierungsmitarbeiter der Tat, die nicht auf Befehl von Kronprinz oder König gehandelt hätten. Diese Version wurde international als wenig glaubwürdig angezweifelt.

sam/uh (dpa, rtr)