Eisenach – eine Stadt mit vielen Gesichtern
Wer Eisenach besucht, muss die Wartburg besichtigen, wo Martin Luther das Neue Testament ins Deutsche übersetzte. Diese Burg ist das Wahrzeichen der Stadt. Aber in Eisenach gibt es noch viel mehr zu sehen.
SPRECHER:
Hier will einfach jeder hoch, der nach Eisenach kommt: zur Wartburg. Für viele Deutsche ist sie mehr als nur irgendeine Burg aus dem 11. Jahrhundert. Sie ist Sehenswürdigkeit und nationaler Mythos Mythos, Mythen (m.) hier: etwas, worüber viele Geschichten erzählt werden zugleich.
Und das liegt vor allem an einem Mann: Martin Luther. Ab 1521, vier Jahre nachdem er seine Thesen These, -n (f.) hier: kritische Meinungen zur katholischen Kirche, die Martin Luther formuliert hat veröffentlicht hatte, übersetzte er hier das Neue Testament das Neue Testament (n., nur Singular) der zweite Teil der Bibel ins Deutsche – eine Revolution Revolution, -en (f.) hier: eine große Veränderung; etwas ganz Neues . Denn jeder Deutsche, der lesen konnte, hatte auf etwas Zugriff haben etwas nutzen können; etwas nehmen können jetzt darauf Zugriff auf etwas Zugriff haben etwas nutzen können; etwas nehmen können .
MARC HÖCHNER (Historiker):
Luther war nicht der erste, der die Bibel übersetzt hat, aber er hat sie sehr gut übersetzt. Und er hat sie vor allem aus dem Urtext Urtext, -e (m.) der ursprüngliche Text; der Originaltext , aus dem Griechischen, übersetzt und nicht bloß das Lateinische ins Deutsche übertragen.
SPRECHER:
Eine Sonderausstellung zum Reformationsjubiläum erinnert derzeit auf der Wartburg an Martin Luther. Mehr als 300 Exponate Exponat, -e (n.) das Ausstellungsstück; etwas, das in einem Museum gezeigt wird zeigen, wie sich die Sicht auf ihn in den vergangenen 500 Jahren immer wieder verändert hat: Luther, der Nationalheld Nationalheld, -en/Nationalheldin, -nen eine Person, die eine besonders positive Rolle in der Geschichte eines Landes gespielt hat . Luther, der Kirchenspalter Kirchenspalter, -/Kirchenspalterin, nen Person, die die religiöse Einheit zerstört (hat) . Eine oft umstrittene umstritten so, dass es verschiedene Meinungen über eine Person/Sache gibt historische Figur.
MARC HÖCHNER (Kurator „Martin Luther und die Deutschen“):
Die Ausstellung auf der Wartburg zeigt 500 Jahre deutsche Geschichte und zwar immer unter dem Blickwinkel unter dem Blickwinkel aus einer bestimmten Perspektive ‚Luther und die Deutschen‘. Wie hat die Reformation Reformation (f., nur Singular) hier: der religiöse Protest im 16. Jahrhundert, aus dem die evangelische Kirche entstanden ist die deutsche Geschichte beeinflusst, aber auch, wie hat jede historische Epoche Epoche, -n (f.) hier: eine bestimmte Zeitperiode in der Geschichte ein eigenes Lutherbild hervorgebracht hervor|bringen entstehen lassen ?
SPRECHER:
Immer wieder war die Wartburg Schauplatz Schauplatz, -plätze (m.) hier: der Ort, an dem ein historisches Ereignis stattgefunden hat deutscher Geschichte. Viele prächtige prächtig sehr schön; mit viel Dekoration Säle Saal, Säle (m.) ein sehr großer Raum zeugen davon von etwas zeugen an etwas erinnern; etwas erkennen lassen : zum Beispiel die Kemenate Kemenate, -n (f.) Zimmer, in dem Frauen im Mittelalter wohnten der Heiligen Elisabeth von Thüringen, die im 13. Jahrhundert auf der Burg lebte – oder der Sängersaal, wo im Mittelalter angeblich ein legendärer legendär bedeutend; so, dass noch lange davon gesprochen wird Gesangswettbewerb stattfand. Und 1817 trafen sich hier rund 500 Studenten, die die Einheit der damals zersplitterten zersplittert hier: in viele kleine Teile geteilt deutschen Nation forderten. Unterhalb unterhalb unter; niedriger als der Wartburg liegt die Stadt Eisenach. Das Lutherhaus – hier lebte der Reformator als Schüler. Martin Luther begegnet einem im Ort auf Schritt und Tritt auf Schritt und Tritt überall – die Georgenkirche, in der er predigte predigen in einem Gotteshaus zu den Gläubigen sprechen . In diesem Haus wurde 1685 eine andere große Persönlichkeit Eisenachs geboren: der Komponist Johann Sebastian Bach. Das Museum zeigt, was Luther und Bach gemeinsam haben. Im 20. Jahrhundert verbanden etwas/jemanden mit etwas/jemandem verbinden hier: etwas in Gedanken zusammenbringen viele DDR-Bürger Eisenach vor allem mit etwas/jemanden mit etwas/jemandem verbinden hier: etwas in Gedanken zusammenbringen ihm: dem DDR-Kultauto Kultauto, -s (n.) ein Auto, das von vielen Menschen geliebt wird "Wartburg", benannt nach dem Wahrzeichen Wahrzeichen, - (n.) eine Sehenswürdigkeit (z. B. ein Gebäude), die typisch für eine Stadt, eine Region oder ein Land ist der Stadt. Der "353er" wurde mehr als 20 Jahre hier gebaut und hat bis heute Fans – wie Marko Röhler, der seinen dreißig Jahre alten Wartburg hegt und pflegt etwas hegen und pflegen etwas gut pflegen; sich gut um etwas kümmern – und natürlich auch fährt.
MARCO RÖHLER (Verein Automobilbau-Museum Eisenach):
Der Wartburg bedeutet für mich Tradition der Automobilgeschichte von Eisenach, starke Verbundenheit Verbundenheit (f., nur Singular) das Gefühl, eine emotionale Verbindung zu etwas zu haben und Heimatgefühl auch. Weil ich mit dieser Stadt, mit diesem Auto, mit diesem Werk Werk, -e (n.) hier: die Fabrik; der Produktionsort aufgewachsen bin.
SPRECHER:
Seit mehr als 120 Jahren werden in Eisenach ununterbrochen Autos gebaut. Heute hat Opel hier eine Fabrik. Touristen können die Wagen in der "automobile welt" sehen – natürlich auch den Wartburg.
MATTHIAS DOHT (Geschäftsführer „automobile welt eisenach“):
Es war eben auch das Besondere, dass die Autos denselben Namen hatten wie die Burg und die unmittelbare unmittelbar direkt Verbindung Eisenach-Wartburg. Man stand ... Das Auto stand für etwas stehen hier: ein Symbol für etwas sein; etwas repräsentieren gleichzeitig eben auch für für etwas stehen hier: ein Symbol für etwas sein; etwas repräsentieren die facettenreiche facettenreich vielfältig; mit vielen verschiedenen Eigenschaften Vielfältigkeit dieser Stadt, die eine Kulturstadt ist und eine Industriestadt. Das war ja nie ein Widerspruch. Ich sag einfach: Die Leute haben etwas im Blut haben hier: eng mit etwas verbunden sein; eine besondere Beziehung zu etwas haben so einen Schluck Schluck, -e (m.) hier: eine kleine Menge Benzin im Blut etwas im Blut haben hier: eng mit etwas verbunden sein; eine besondere Beziehung zu etwas haben .
SPRECHER:
Und ein Herz für ein Herz für etwas haben hier: etwas mögen Deftiges deftig hier: so, dass Essen einfach zubereitet ist und viele Kalorien hat : Abschließen kann man die Eisenach-Tour mit den typischen Thüringer Klößen Kloß, Klöße (m.) eine aus einer Teigmasse bestehende kugelförmige Speise , wie hier im Haus Hainstein. Hergestellt werden sie aus zwei Dritteln rohen und einem Drittel gekochter Kartoffeln – und einem Croûton Croûton, -s (m., aus dem Französischen) ein kleines Stück Brot, das geröstet wurde in der Mitte. In heißem Wasser sieden sieden bei knapp 100 Grad Celsius kochen sie so lange, bis sie an die Oberfläche kommen.
UWE BEYER (Küchenchef „Haus Hainstein“):
Der Spitzname Spitzname, -n (m.) Name für eine Sache oder Person, der eine besondere Eigenschaft der Sache/Person beschreibt der Thüringer Klöße heißen [ist] ‚Hütjes‘. [Das] stammt daher, weil jede Familie ihr eigenes Kloßrezept hütet etwas hüten gut auf etwas aufpassen . Und deswegen: Hüte es, ‚Hütjes‘. Und da hat jede Familie ihre Eigenarten wie sie noch diese Klöße oder diese Masse verfeinern etwas verfeinern etwas besser machen; etwas leckerer machen . Einige heben unter|heben etwas zu einem Teig dazugeben noch Kondensmilch Kondensmilch (f., nur Singular) eine dicke, süße Milch, die man zum Beispiel in den Kaffee gibt drunter unter|heben etwas zu einem Teig dazugeben , einige heben noch Crème fraîche Crème fraîche (f., nur Singular, aus dem Französischen) eine spezielle Art saure Sahne mit viel Fett drunter.
SPRECHER:
Serviert werden sie mit Rouladen Roulade, -n (f., aus dem Französischen) eine Rolle aus Fleisch, die meist mit Gemüse und Gewürzen gefüllt wird und Rotkohl Rotkohl (m., nur Singular) eine Sorte Kohl, die eine intensive rot-violette Farbe hat . Und natürlich einer Flasche Luther-Wein. Das ist ja klar in Eisenach, der Luther-Stadt am Fuße am Fuße (mit Genitiv) hier: direkt unterhalb der Wartburg.
Eisenach – eine Stadt mit vielen Gesichtern
Mythos, Mythen (m.) — hier: etwas, worüber viele Geschichten erzählt werden
These, -n (f.) — hier: kritische Meinungen zur katholischen Kirche, die Martin Luther formuliert hat
das Neue Testament (n., nur Singular) — der zweite Teil der Bibel
Revolution, -en (f.) — hier: eine große Veränderung; etwas ganz Neues
auf etwas Zugriff haben — etwas nutzen können; etwas nehmen können
Urtext, -e (m.) — der ursprüngliche Text; der Originaltext
Exponat, -e (n.) — das Ausstellungsstück; etwas, das in einem Museum gezeigt wird
Nationalheld, -en/Nationalheldin, -nen — eine Person, die eine besonders positive Rolle in der Geschichte eines Landes gespielt hat
Kirchenspalter, -/Kirchenspalterin, nen — Person, die die religiöse Einheit zerstört (hat)
umstritten — so, dass es verschiedene Meinungen über eine Person/Sache gibt
unter dem Blickwinkel — aus einer bestimmten Perspektive
Reformation (f., nur Singular) — hier: der religiöse Protest im 16. Jahrhundert, aus dem die evangelische Kirche entstanden ist
Epoche, -n (f.) — hier: eine bestimmte Zeitperiode in der Geschichte
hervor|bringen — entstehen lassen
Schauplatz, -plätze (m.) — hier: der Ort, an dem ein historisches Ereignis stattgefunden hat
prächtig — sehr schön; mit viel Dekoration
Saal, Säle (m.) — ein sehr großer Raum
von etwas zeugen — an etwas erinnern; etwas erkennen lassen
Kemenate, -n (f.) — Zimmer, in dem Frauen im Mittelalter wohnten
legendär — bedeutend; so, dass noch lange davon gesprochen wird
zersplittert — hier: in viele kleine Teile geteilt
unterhalb — unter; niedriger als
auf Schritt und Tritt — überall
predigen — in einem Gotteshaus zu den Gläubigen sprechen
etwas/jemanden mit etwas/jemandem verbinden — hier: etwas in Gedanken zusammenbringen
Kultauto, -s (n.) — ein Auto, das von vielen Menschen geliebt wird
Wahrzeichen, - (n.) — eine Sehenswürdigkeit (z. B. ein Gebäude), die typisch für eine Stadt, eine Region oder ein Land ist
etwas hegen und pflegen — etwas gut pflegen; sich gut um etwas kümmern
Verbundenheit (f., nur Singular) — das Gefühl, eine emotionale Verbindung zu etwas zu haben
Werk, -e (n.) — hier: die Fabrik; der Produktionsort
unmittelbar — direkt
für etwas stehen — hier: ein Symbol für etwas sein; etwas repräsentieren
facettenreich — vielfältig; mit vielen verschiedenen Eigenschaften
Schluck, -e (m.) — hier: eine kleine Menge
etwas im Blut haben — hier: eng mit etwas verbunden sein; eine besondere Beziehung zu etwas haben
ein Herz für etwas haben — hier: etwas mögen
deftig — hier: so, dass Essen einfach zubereitet ist und viele Kalorien hat
Kloß, Klöße (m.) — eine aus einer Teigmasse bestehende kugelförmige Speise
Croûton, -s (m., aus dem Französischen) — ein kleines Stück Brot, das geröstet wurde
sieden — bei knapp 100 Grad Celsius kochen
Spitzname, -n (m.) — Name für eine Sache oder Person, der eine besondere Eigenschaft der Sache/Person beschreibt
etwas hüten — gut auf etwas aufpassen
etwas verfeinern — etwas besser machen; etwas leckerer machen
unter|heben — etwas zu einem Teig dazugeben
Kondensmilch (f., nur Singular) — eine dicke, süße Milch, die man zum Beispiel in den Kaffee gibt
Crème fraîche (f., nur Singular, aus dem Französischen) — eine spezielle Art saure Sahne mit viel Fett
Roulade, -n (f., aus dem Französischen) — eine Rolle aus Fleisch, die meist mit Gemüse und Gewürzen gefüllt wird
Rotkohl (m., nur Singular) — eine Sorte Kohl, die eine intensive rot-violette Farbe hat
am Fuße (mit Genitiv) — hier: direkt unterhalb