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Eine Frau für das Burgtheater

19. März 2014

Das Wiener Burgtheater wird in den nächsten zwei Jahren von der Kulturmanagerin Karin Bergmann künstlerisch geleitet. Die Personalentscheidung war nach der fristlosen Entlassung von Intendant Hartmann nötig geworden.

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Das Burgtheater Wien (Foto: picture-alliance/dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die 60-Jährige steht als erste Frau an der Spitze eines der wichtigsten deutschsprachigen Theater. Sie werde die renommierte Bühne in den nächsten zwei Jahren künstlerisch leiten, teilte Kulturminister Josef Ostermayer (SPÖ) im Anschluss an eine Aufsichtsratssitzung der Burgtheater GmbH mit. Bergmann soll die Finanz- und Vertrauenskrise des Hauses nach dem Rauswurf von Intendant Matthias Hartmann meistern.

Die in Recklinghausen geborene Kulturmanagerin arbeitete rund 20 Jahre in verschiedenen Funktionen an der "Burg" und kehrt nun aus dem Ruhestand zurück. Bei ihrer Vorstellung wurde sie vom Ensemble mit viel Jubel begrüßt. Der Vertrag läuft bis zur Spielzeit 2015/2016. In den nächsten Wochen solle die Intendanz für den Zeitpunkt danach ausgeschrieben werden, sagte Ostermayer. Bergmann wird ehrenamtlich von Hermann Beil (72) beraten, dem früheren Co-Direktor des Burgtheaters, der 1999 mit Claus Peymann zum Berliner Ensemble wechselte.

Karin Bergmann (Foto: picture-alliance/dpa)
Karin BergmannBild: picture-alliance/dpa

Das Burgtheater rechnet für die vergangene Spielzeit mit einem Bilanzverlust von 8,3 Millionen Euro. Außerdem drohen Steuernachzahlungen von fünf Millionen Euro. Über die von Experten als höchst undurchsichtig bezeichnete Buchführung des Hauses stolperten inzwischen die Vizedirektorin Silvia Stantejsky und Hartmann, die beide die Vorwürfe bestreiten.

Hartmann hat sich inzwischen bei den Finanzbehörden in Österreich und der Schweiz wegen möglicher Steuerschulden selbst angezeigt. Seine Anwaltskanzlei bestätigte einen entsprechenden Bericht der Zeitung "Die Presse". Es gehe um eine Summe von 110.000 Euro. Sie sei Teil der Gage Hartmanns, die ihm noch vor Beginn seiner Intendanz am Burgtheater 2009 für vorbereitende Arbeiten zugestanden worden sei. Diesen Betrag habe Hartmann bisher nicht angegeben.

pg/sw (dpa)