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Ein unvergesslicher Tag

25. September 2010

Man könnte Ghaith Ibraheem als Fußballexperten bezeichnen, denn er hat sich gegen Teilnehmer aus über 30 Ländern durchgesetzt und das WM-Tippspiel der Deutschen Welle gewonnen. Jetzt hat er seinen Gewinn eingelöst.

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Ghaith Ibraheem (r.) mit Bruder Yamen im Kölner Stadion. Foto: DW/Benkiran
Ghaith Ibraheem (r.) mit Bruder Yamen im StadionBild: DW

"3:0 gewinnt der 1. FC Köln", da ist sich Ghaith Ibraheem sicher. Und der 19-jährige Syrer muss es wissen, schließlich hat er das WM-Tippspiel der Deutschen Welle gewonnen und genießt gerade seinen Hauptgewinn, eine Reise nach Deutschland und den Besuch des Fußball-Bundesligaspiels zwischen dem 1. FC Köln und 1899 Hoffenheim. Ghaith blickt begeistert auf den grünen Rasen, direkt vor ihm macht sich Deutschlands Nationalspieler Lukas Podolski warm. "Den kenne ich, der ist gut", sagt er und wippt im Takt der Lieder, zu denen die Fußballfans auf den Tribünen ringsum ihre Fahnen schwenken. 45.000 Zuschauer sind zum Spiel gekommen, in Syrien sind die Stadien höchstens halb so groß.

Sein Bruder Yamen, der in Berlin an der Humboldt-Universität promoviert, hatte ihm den Tipp mit dem WM-Spiel gegeben. Und weil Ghaith im Viertelfinale auf Außenseiter Uruguay im Spiel gegen Ghana setzte, sammelte er die entscheidenden Punkte. "Am ersten Spieltag hatte ich gründlich daneben gelegen, da dachte ich schon, das gibt nichts", erinnert er sich. Doch nach der WM kam das Glückwunschschreiben der Deutschen Welle.

Zuerst der Dom, dann das Stadion

Von Links nach Rechts: Sportredakteurin Fr. Olivia Fritz, der Gewinner des Tippspiels WM Gaith Ibrahim, der Bruder Yamen Ibrahim und Rainer Sollich, Leiter der Arabischen Redaktion beim Singen der FC-Hymne 25.09.2010 Foto: DW/Benkiran
Die Begeisterung der Kölner Fußballfans steckt anBild: DW

Seit einer Woche ist Ghaith in Deutschland, zuerst hat er seinen Bruder in Berlin besucht, am Freitagabend sind beide zu Gast im Kölner Stadion. Rainer Sollich, Redaktionsleiter Arabisch der Deutschen Welle, seine Kollegin Ouifaq Benkiran und Sportredakteurin Olivia Fritz begleiten die beiden Brüder. Sie zeigen ihnen am Kölner Hauptbahnhof den Dom, dann später im Stadion Geißbock Hennes, das Maskottchen des Vereins und erzählen ihnen viele Anekdoten rund um den Kölner Fußball. Nicht nur die beiden Brüder genießen den Ausflug.

Und als Lukas Podolski die Kölner mit seinem Treffer in der 17. Minute in Führung bringt, lassen sich nicht nur die beiden Syrer – bestens ausgestattet mit einem von den Spielern persönlich signierten Trikot und einem rot-weißen Fanschal – von der Begeisterung im Stadion mitreißen. "Absolut verdient ist das", strahlt Ghaith.

Exklusive Stadionführung und Pressekonferenz inklusive

Gaith Ibrahim mit seinem Bruder vor dem Eingang zum Spielfeld. Foto: DW/Benkiran
Hier geht es zum PlatzBild: DW

Der Hauptgewinn beinhaltet jedoch nicht nur den Besuch des Spiels allein. Mit freundlicher Unterstützung des 1. FC Köln erhalten die beiden Brüder eine ganz spezielle Führung vor und nach dem Spiel. Presseraum, Mixed-Zone vor den Spielerkabinen, Spielertunnel und sogar die Trainerbänke dürfen sie bestaunen und natürlich auch fotografieren.

Das Spiel geht übrigens nicht 3:0 aus – Hoffenheim gleicht in der zweiten Halbzeit aus, Endstand: 1:1. Ghaith und sein Bruder lauschen den Erklärungen der beiden Bundesligatrainer Zvonimir Soldo und Ralf Rangnick bei der Pressekonferenz und stehen anschließend mitten unter den Sportjournalisten, die gerade Podolski interviewen. Ghaith schießt schnell ein Foto. "Den Tag werden wir nie vergessen", da sind sich die beiden einig. Der 1. FC Köln hat zwei neue Fans gefunden. Und wie es sich für einen echten Fußballexperten gehört, schwärmt Ghaith nicht etwa von der exklusiven Führung. Für ihn ist klar: "Es war ein wunderschöner Tag mit ganz vielen schönen Momenten. Doch der allerschönste war das Tor von Poldi."

Autorin: Olivia Fritz
Redaktion: Wolfgang van Kann