1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

"Ein Spiel auf Augenhöhe"

Olivia Fritz11. September 2012

Im zweiten WM-Qualifikationsspiel trifft die DFB-Elf auf den "kleinen Nachbarn" Österreich. Bundestrainer Löw will drei Punkte, warnt aber vor den seiner Meinung nach besten Österreichern der letzten Jahre.

https://p.dw.com/p/16633
Deutschlands Mesut Özil spielt gegen Österreichs Ekrem Dag (Foto: dapd)
Bild: AP

Die ersten drei Punkte hat die deutsche Fußball-Nationalmannschaft schon gewonnen. Gegen die Färöer gelang der Elf von Bundestrainer Joachim Löw ein ungefährdeter 3:0-Pflichtsieg. Bereits die zweite Aufgabe in der WM-Qualifikation an diesem Dienstag (11.09.2012, 20.30 Uhr MESZ) wird aber schon zum Gradmesser: Österreich ist ein wesentlich unbequemerer Gegner. "Österreich ist besser und selbstbewusster geworden", hat Löw beobachtet. Es sei "ein Spiel auf Augenhöhe".

Seit 26 Jahren ist Deutschland in Duellen gegen Österreich ungeschlagen. Dabei sind die europäischen Nachbarn immer besonders hoch motiviert, wenn es gegen die deutsche Elf geht. Das merkte man in der Vergangenheit auch an der Stimmung im Wiener Ernst-Happel-Stadion: "Die Spiele waren immer geprägt von einer hitzigen Atmosphäre, ganz Österreich fiebert Spielen gegen Deutschland entgegen", weiß Löw. "Man versucht, uns in die Knie zu zwingen und endlich nach so vielen Jahren zu besiegen." Doch eines stellt der Bundestrainer auch gleich klar: Trotz allen Respekts für den "kleinen Nachbarn", der so akribisch wie nie zuvor vorbereitet und so gut wie seit Jahren nicht aufgestellt sei: "Angst haben wir keine."

Spiel der Spiele für Österreich

Der österreichische Nationaltrainer, der Schweizer Marcel Koller, weiß um die Brisanz des Duells. "Deutschland ist das Spiel der Spiele für wahrscheinlich alle Österreicher", sagt er und vermutet: "Alle Österreicher werden sich heiser schreien." Sein Team ist in diesem Jahr noch unbesiegt und wittert seine Chance - nicht nur die Chance, mal wieder bei einem großen Turnier dabei sein zu dürfen, sondern auch die Chance, endlich den großen Fußball-Nachbarn zu besiegen. Österreichs Kapitän Christian Fuchs, der beim FC Schalke 04 unter Vertrag steht, mahnte davor, sich zu klein zu machen. Man habe einige Qualitäten, auf die man sich berufen könne. Er selbst ist doppelt motiviert: "Es wäre schön, wenn ich mit einem Erfolg zurückkommen würde und dann meine deutschen Kollegen auf die Schaufel nehmen könnte."

Gleich neun Akteure aus der Bundesliga stehen im österreichischen Aufgebot. Es ist gut möglich, dass Koller zum Anpfiff elf Legionäre mit viel Spielpraxis und auch internationaler Erfahrung auf den Platz stellt. Bundesligaspielern wie Sebastian Prödl, Marco Arnautovic (beide Werder Bremen), Martin Harnik (VfB Stuttgart) oder Christian Fuchs (Schalke 04) bescheinigt Joachim Löw durchaus Europa-League-Niveau. In seiner Startelf haben allerdings alle Spieler bis auf Marco Reus Erfahrungen in der Champions League.

Teamchef Marcel Koller während des Trainings der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft (Foto: picture alliance)
Österreichs Nationaltrainer Koller hofft auf einen Überraschungssieg im PrestigeduellBild: picture alliance/Andreas Pessenlehner/APA/picturedesk.com

Löw fordert bessere Chancenverwertung

Auch im zweiten Pflichtspiel nach dem EM-Halbfinal-Aus gegen Italien gilt es, einiges zu verbessern. Beim Sieg über die Färöer war vor allem die Chancenauswertung mangelhaft. Das sei im Training schwierig nachzustellen, sagte Bundestrainer Löw, der selbst bemängelte, dass seine Mannschaft das "ein oder andere Tor zu wenig gemacht" habe. "Viele Chancen werden wir gegen Österreich nicht bekommen", weiß Stürmer Miroslav Klose. Und auch Torwart Manuel Neuer rechnet damit, dass Österreich versucht mitzuspielen. "Aber wir wollen die drei Punkte mitnehmen und sind gewappnet."

Die Statistik spricht klar für den Favoriten aus Deutschland: Die Ländespielbilanz ist mit 23 Siegen, acht Niederlagen und sechs Unentschieden positiv. Zudem gingen die letzten 23 deutschen Qualifikationsspiele nicht verloren. Personell kann der Bundestrainer aus dem Vollen schöpfen: Alle Spieler sind einsatzbereit, auch der zuletzt angeschlagene Verteidiger Marcel Schmelzer ist wieder fit. Schiedsrichter der Partie ist der Niederländer Björn Kuipers.

Die Deutsche Welle berichtet am Dienstag im Livestream auf www.dw.de/sport von dem WM-Qualifikationsspiel in Wien (ab 20:15 Uhr MESZ).