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Politik

Blutiger Machtkampf hinter Gittern

24. Februar 2021

Zeitgleich kam es in mehreren Gefängnissen Ecuadors zu gewalttätigen Auseinandersetzungen. Es ging wohl um die Vorherrschaft in einer kriminellen Organisation. Die Bilanz ist erschreckend.

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Ecuador Gefängnisrevolte
Bild: Marcos Pin Mendez/AFP

Mindestens 79 Häftlinge kamen bei Krawallen in den Strafanstalten in Guayaquil, Cuenca und Latacunga ums Leben, wie die Regierung von Ecuador mitteilte. Auslöser war offenbar ein interner Machtkampf innerhalb der Bande "Los Choneros", nachdem deren obersten Anführer José Luis Zambrano alias "Rasquiña" im Dezember getötet worden war.

"Los Choneros" ist die mächtigste kriminelle Organisation des südamerikanischen Landes. Sie ist in Drogenhandel, Schutzgelderpressung und Auftragsmorde verwickelt. Auch soll die Bande mit mexikanischen und kolumbianischen Verbrechersyndikaten zusammenarbeiten.

Ecuador Soldaten vor Gefängnis in Guayaquil
Schwer bewaffnet: Soldaten vor dem Gefängnis in GuayaquilBild: Marcos Pin Mendez/AFP

"Als Konsequenz der gewalttätigen Auseinandersetzungen (...) habe ich die Streitkräfte beauftragt, die Außenbereiche der Haftanstalten strikt auf Waffen, Munition und Sprengstoff zu kontrollieren", twitterte Staatschef Lenín Moreno. Bei Zellen-Durchsuchungen seien bereits Schusswaffen, Macheten, Messer und Mobiltelefone sichergestellt worden, gab die Staatsanwaltschaft bekannt.

In Lateinamerika kommt es immer wieder zu gewalttätigen Auseinandersetzungen in Gefängnissen. Viele Strafanstalten werden von Gangs kontrolliert. Oftmals sorgen die Sicherheitskräfte lediglich dafür, dass die Gefangenen in den Haftanstalten bleiben. Innerhalb der Gefängnismauern bleiben sich die Häftlinge weitgehend selbst überlassen.

wa/fw (dpa, afp)