"Earth Day 2013": Gesichter des Klimawandels
Der 22. April wird seit 1970 in den USA und seit 1990 rund um die Welt als Tag der Erde gefeiert. In diesem Jahr steht der Klimawandel im Mittelpunkt - mit den Menschen, die ihn erforschen und bekämpfen.
"Grünes Kamel" schützt Chinas Umwelt
China gehört zu den Schlüsselländern im Kampf gegen den Klimawandel. Die wachsende Bevölkerung und schnelle Wirtschaftsentwicklung braucht viel Energie, die überwiegend mit klimaschädlicher Kohle erzeugt wird. Zhao Zhong ist in China aktiv, um die Umwelt und das Klima zu schützen. Er gründete die Organisation Green Camel Bell und ist Direktor der internationalen NGO Pacific Environment.
Klimaschutz in der Ölregion: Ein Paradoxon?
Die letzte Weltklimakonferenz fand in Doha im Wüstenemirat Katar statt. Die Region lebt vom Öl- und Gasexport, also von Brennstoffen, die klimaschädliche Treibhausgase freisetzen. In den autoritär regierten Golfmonarchien gibt es keine aktive Protestkultur. Die Demonstration im Rahmen der Klimakonferenz war die Erste ihrer Art.
Zwischen Konferenzsaal und Aktionen
Mehrere Nichtregierungsorganisationen wie Greenpeace setzen sich für Klimaschutz ein. Dazu gehören nicht nur spektakuläre Aktionen, sondern auch internationale Verhandlungen und die Unterstützung der Wissenschaft. Martin Kaiser ist der Klimachef von Greenpeace Deutschland. Hier steht er auf dem Deck des Schiffs Esperanza vor Spitzbergen, wo Forscher die Auswirkungen des Klimawandels untersuchen.
"Think global, act local"
Während professionelle Klimaschützer auf der grossen Bühne agieren, machen viele Freiwillige vor Ort auf das Thema aufmerksam. Ulrike Reutlinger und Lucas Ziemer sind in der Greenpeace Ortsgruppe Bonn aktiv. Unter anderem protestieren sie gegen Ölbohrungen in der Arktis.
Schützt Afrikas Regenwald!
Die Regenwälder werden oft als "Lunge des Planeten" bezeichnet. Sie sind sowohl für die Artenvielfalt als auch für das Weltklima wichtig. Samuel Nguiffo ist ein Rechtsanwalt in Kamerun. Als Leiter des Center for Environment and Development in Yaoundé setzt er sich aktiv für den Schutz der tropischen Regenwälder Zentralafrikas ein - keine einfache Aufgabe. Holz ist gefragt, und auch Ackerboden.
Gefährliches Unterfangen in der Ukraine
Oleg Peregon ist stellvertretender Vorsitzender der ukrainischen Organisation Green Front. Sie setzt sich für den Schutz der Natur ein. Wälder sind wichtig für eine gesunde Umwelt und den Klimaschutz. Wenn sie kommerziellen Interessen zum Opfer fallen sollen, protestiert Peregon. Die Behörden sehen das nicht gern. Umweltaktionen in der Ukraine sind nicht ungefährlich.
Prominente Gesichter!?
Manchmal ziehen es Aktivisten vor, die Gesichter Anderer aufzusetzen, um Aufmerksamkeit zu erregen. Hier protestieren deutsche und polnische Umweltschützer der Organisation Germanwatch gegen polnische Atomkraftpläne. Sie fordern außerdem, dass erneuerbare Energien klimaschädliche Kohlekraftwerke ersetzen sollen.
Wellenkraft statt Kohle?
Protest alleine führt nicht zu mehr Klimaschutz. Neue Technologien müssen her! Die Entwicklung sauberer Energien hilft, CO2-Emissionen zu reduzieren. Richard Yemm erfand den Wellengenerator "Pelamis" - die Seeschlange. Der schottische Ingenieur arbeitet mit deutschen und anderen Stromkonzernen, um der Meeresenergie zum Durchbruch zu verhelfen.
Solarenergie für eine klimafreundliche Zukunft
Auch die Weiterentwicklung der Sonnenkraft schont das Klima. Experten glauben, dass ein Netzwerk von Solarkraftwerken in Nordafrika und im Nahen Osten diese Länder und Europa mit sauberem Strom versorgen könnte. Jeder, der sich wie dieser Arbeiter in Marokko für die Solarenergie einsetzt, hilft, das Klima zu schützen.
Kein Klimawissen ohne Forschung
Um den Klimawandel zu verstehen, müssen Daten gesammelt werden. Institute wie das Alfred-Wegener Institut für Meeres- und Polarforschung (AWI) erforschen die Ursachen, den Verlauf und die Auswirkungen des Klimawandels. Karen Wiltshire leitet die Biologische Anstalt des AWI auf der deutschen Nordseeinsel Helgoland. Das Wasser der Nordsee ist bereits wärmer geworden.
Schnee und Eis sind keine Hindernisse
An den entlegensten Stellen der Erde, in der Arktis und in der Antarktis, erforschen Wissenschaftler wie Kenichi Matsuoka vom Norwegian Polar Institute das Klima. Hier sammelt er Radardaten in der Antarktis. Ein internationales Forschungsteam von der belgischen Antarktisstation Princess Elisabeth Antarctica will herausfinden, wie schnell der Eisschild kleiner wird.
Klimaschutz fängt zu Hause an
Der schottische Biobauer Alistair Dawson will die Erde für seine Kinder schützen. Auf seinem Land in der Nähe von Kinross hat er ein umwelt- und klimafreundliches Erdhaus oder "Erdschiff" gebaut. Natürliche Baumaterialien, dicke Isolierung und recycelte Elemente sollen das neue Heim klimaneutral machen.