Dutt muss gehen, Solbakken bleibt
1. April 2012Die 0:2-Heimniederlage gegen den SC Freiburg, ein Kellerkind der Bundesliga, brachte das Fass zum Überlaufen. "Nach unseren Leistungen auf Schalke (ebenfalls 0:2) und vor allem gegen Freiburg mussten wir die Reißleine ziehen, um unser Minimalziel nicht zu gefährden", sagte Rudi Völler, Sportchef von Bayer Leverkusen. Der Club, der unbedingt in der nächsten Saison in der Europa League spielen möchte, ist in der Tabelle auf den siebten Platz abgerutscht. Völler machte klar, dass er die Schuld für die zuletzt enttäuschenden Auftritte nicht nur bei Trainer Dutt sieht: "Die Spieler haben jetzt kein Alibi mehr. Sie stehen in der Pflicht und müssen wissen, dass es fünf vor zwölf ist."
Ex-Profi Hyypiä als Teamchef
Die Kohlen aus dem Feuer holen sollen jetzt der ehemalige Bayer-Profi Sami Hyypiä als Teamchef und Nachwuchstrainer Sascha Lewandowski. "Gegen Freiburg standen elf Spieler auf dem Platz, aber keine Mannschaft", sagte Hyypiä, der zurzeit in Finnland einen Trainerlehrgang macht. Robin Dutt musste nach nur 275 Tagen in Leverkusen seinen Hut nehmen – ausgerechnet nach einer Niederlage gegen seinen Ex-Klub SC Freiburg. Der 47-Jährige gab sich gefasst: "Die Trennung ist nachzuvollziehen. Ich suche den Schlüssel bei mir."
Wütende FC-Fans
Sein Kollege beim krisengeschüttelten 1. FC Köln, Ståle Solbakken, darf vorerst bleiben. Stundenlang diskutierten die Verantwortlichen des Vereins, ob der Norweger der richtige Mann sei, um den wieder einmal drohenden Absturz in die Zweitklassigkeit zu verhindern. "Es wird drastische Veränderungen in der Mannschaft vor dem Spiel gegen Werder Bremen (am 07.04.2012) geben", sagte schließlich FC-Geschäftsführer Claus Horstmann. "Wir sind überzeugt davon, dass Solbakken durch diese radikalen Veränderungen im Umfeld der Mannschaft die Trendwende schaffen kann." Die Kölner Fans sehen das nach der enttäuschenden Vorstellung beim 1:2 in Augsburg und dem Abrutschen auf den 16. Tabellenplatz offenbar anders. Sie quittierten die Ankündigung Horstmanns auf dem Vereinsgelände mit Buhrufen und Schimpftiraden.