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Dortmund neuer Tabellenführer

16. Oktober 2010

Der achten Runde der 1. Fußball-Bundesliga fehlt bisher jeglicher Glanz. Das dürfte dem neuen Tabellenführer Borussia Dortmund freilich egal sein. Die Mainzer Siegesserie ging gegen den HSV zu Ende.

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Nuri Sahin (Dortmund) bejubelt hier seinen Treffer zum 2:1, Lukas Podolski (1FCK) enttaeuscht Foto: DeFodi.denull
Nuri Sahin schoß Borussia Dortmund an die TabellenspitzeBild: picture alliance/DeFodi
Der Mainzer Trainer Thomas Tuchel gestikuliert am Spielfeldrand. Foto: Fredrik von Erichsen dpa/lrs
Thomas Tuchel trieb sein Mainzer Team vergeblich anBild: picture-alliance/dpa

Erstmals merkte man Mainz 05 gegen den Hamburger SV von der ersten Minute den Druck an, unter dem die Mannschaft nach dem phantastischen Saisonstart stand. Die Elf zeigte nur eine durchschnittliche Leistung und konnte ihren gewohnten Offensivwirbel nur zu selten zeigen. Der Hamburger SV brillierte auch nicht gerade, ließ die Mainzer aber eben nicht wie gewohnt zum Zuge kommen und gewann mit 1:0 (0:0) Den letztlich auch glücklichen Siegtreffer erzielte Paolo Guerrero für die Hamburger erst kurz vor Schluss. Der HSV schob sich mit diesem Erfolg ganz nach vorn hinter das Spitzenduo. Mit 14 Punkten belegen sie nun Rang vier. Sachlich wie immer meinte der Mainzer Trainer Thomas Tuchel: "Davon geht die Welt nicht unter." Man würde das Spiel nun sachlich analysieren und dann entsprechend reagieren.

Die Mainzer verpassten damit also den Startrekord von acht Siegen in Folge. Und sie mussten auch die Tabellenführung abgeben, die sich Borussia Dortmund am Freitagabend (15.10.2010) mit dem 2:1 (1:0) beim 1. FC Köln sicherte. Dortmund führt jetzt mit 21. Punkten dank des besseren Torverhältnisses vor den Mainzern. Es war der siebte Sieg in Folge für die Dortmunder – ein Vereinsrekord. "Am Ende ist es verdient. Der Plan war, dass wir bis zum Ende dran glauben", analysierte dann auch BVB-Coach Jürgen Klopp. "Wenn du oben stehst, hast du eben auch manchmal ein bisschen Glück", meinte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. Die sicherlich auch unglückliche Niederlage war die fünfte in Folge für die Kölner, die damit auf den Abstiegsrängen angekommen sind.

Bayer Leverkusen sprang auf den dritten Tabellenplatz durch ein kurioses 3:2 (0:1) beim VfL Wolfsburg. Bei 15 Punkten haben die Leverkusener aber auch schon 6 Zähler Rückstand auf die beiden führenden Teams. Nur in den ersten Minuten spielten die über 70 Minuten völlig enttäuschenden Leverkusener mit und hatten sogar die ersten Chancen. Doch nach der frühen Führung spielten nur noch die Wolfsburger, Leverkusen ging völlig unter und ließ alles vermissen. Dass das Spiel noch kippte war allein Schuld der Wolfsburger, die nach 70 Minuten einen Blackout hatten und den Leverkusenern 2 Tore schenkten. Danach hatten die Rheinländer wieder Oberwasser und kamen geradezu folgerichtig noch zum Siegtreffer, den ausgerechnet der lange verletzte Simon Rolfes erzielte.

Münchner Rumpfelf mit Erfolg

Muenchens Mario Gomez jubelt Foto: Oliver Lang/dapd
In der Nationalelf einmal, in der Bundesliga jetzt gleich dreimal erfolgreich - Mario GomezBild: dapd

Auf nicht weniger als zehn verletzte Spieler mussten die Münchner Bayern in ihrer Anfangself verzichten – und präsentierten sich gegen Hannover 96 dann auch dementsprechend spielerisch schwach. Aber auch eine absolut durchschnittliche Leistung reichte, um die Hannoveraner über weite Strecken der Partie voll im Griff zu haben und letztlich verdient mit 3:0 (1:0) zu gewinnen. Alle drei Treffer erzielte ausgerechnet der zuletzt kaum eingesetzte, viel gescholtene Mario Gomez mit schönen Einzellleistungen – auch wenn beim zweiten Tor die Hand im Spiel war. Wie Miro Klose scheint auch Gomez der Einsatz in der Nationalmannschaft zu beflügeln. Trotz des Erfolges bleiben die Bayern zehn Punkte von der Tabellenspitze entfernt.

Schalke 04 gegen den VfB Stuttgart – nein, das war nicht das Spitzenspiel dieser Runde, sondern die Partie, in der über die Vergabe der Roten Laterne an den Tabellenletzten entschieden wurde. Diesen Platz nimmt nach dem 2:2 (1:1) der VfB Stuttgart ein. Nach der Entlassung von Christian Gross konnte Interimstrainer Jens Keller zwar einen Punkt auf Schalke holen, für den Schritt aus dem Tabellenkeller reichte es aber eben nicht. Schalke 04 ließ weiterhin jegliche Klasse vermissen und machte sich eine phasenweise vorhandene Überlegenheit durch krasse Abwehrschwächen zunichte. Beide Clubs warten somit weiterhin auf den zweiten Saisonsieg und stecken mitten drin im Abstiegskampf.

Ein Aufsteiger überrascht die Liga

St. Paulis Fans jubeln. Foto: Phillip Guelland/dapd
Die Fans von St. Pauli können weiter jubelnBild: dapd

Nach einem knappen Viertel der Saison hat sich St. Pauli den Titel als bisher bester Aufsteiger redlich verdient. Das 3:2 (1:0) über den 1. FC Nürnberg war bereits der vierte Saisonsieg - allerdings erst der erste Erfolg vor eigenem Publikum. Die 13 Punkte nach acht Spielen bedeuten einen Vereinsrekord. Allerdings sollten die Hamburger nicht zu viel jubeln, überzeugend war der Erfolg über die Franken wahrlich nicht und hing bis zur letzten Minute am seidenen Faden.

Nicht besonders gut gespielt, aber zumindest gewonnen – das ist das Fazit von Werder Bremen nach dem 2:1 (1:0)-Erfolg über den SC Freiburg. Der dritte Saisonsieg lässt die Bremer zumindest etwas aufatmen, während für die Breisgauer nichts kaputt gegangen ist, noch hält sich der Club in der ersten Tabellenhälfte. Dass es nur zu einem knappen Erfolg reichte, waren die Bremer selbst Schuld, monierte auch Trainer Thomas Schaaf: "Wir hätten die Partie viel früher entscheiden müssen."

Am Sonntag (17.10.2010) spielen noch der 1. FC Kaiserslautern gegen Eintracht Frankfurt und 1899 Hoffenheim gegen Borussia Mönchengladbach.

Autor: Wolfgang van Kann
Redaktion: Arnulf Boettcher