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Porträt Doris Fitschen

11. Juni 2011

Doris Fitschen ist ehemalige deutsche Nationalspielerin und holte vier EM-Titel. Seit 2009 ist die 42-Jährige Managerin der Fauen-Nationalmannschaft. Ihr klares Ziel: Der WM-Titel.

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DFB-Teammanagerin Doris Fitschen (Foto: AP)
Bild: AP

"Wir sind einer der Favoriten. Das muss man so sagen", erklärt Doris Fitschen. Die gelernte Industriekauffrau arbeitet seit zehn Jahren in der Marketingabteilung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Und seit August 2009 ist sie auch Managerin der Frauen-Nationalmannschaft. Bei der WM im eigenen Land hat sie für das deutsche Team ein klares Ziel: "Wir wollen ins Finale kommen und werden alles dafür tun, um dieses Ziel zu erreichen."

Fitschen weiß, wovon sie spricht, kann doch die 43-Jährige aus Zeven in Niedersachsen auf eine erfolgreiche Fußball-Karriere zurückblicken. Die ehemalige Rekord-Nationalspielerin absolvierte 144 Länderspiele und gewann drei Europameisterschaften (1989, 1991, 1997). Mit dem 1. FFC Frankfurt und dem TSV Siegen holte sie zudem drei nationale Meistertitel und dreimal den DFB-Pokal. Bei den Olympischen Spielen 2000 in Sydney gewann sie mit ihrem Team die Bronzemedaille.

Der weibliche Beckenbauer

Mannschaftskapitän Doris Fitschen küsst die Trophäe nach dem 1:0 gegen Schweden im Finale der EM 2001 in Ulm. (Foto: AP)
Der EM-Pokal ist Doris Fitschen sehr vertrautBild: AP

Nur der WM-Titel ging nicht auf das Konto des "weiblichen Beckenbauers", wie Fitschen in chinesischen Medien einmal gefeiert wurde. "Es ist halt Fußball und man kann den Erfolg nicht planen. Man braucht auch ein bisschen Glück dazu", bilanzierte Fitschen, die immer wieder auch von schweren Verletzungen wie einem Kreuzbandriss (1995) geplagt war.

Fitschen, die mit neun Jahren 1978 beim FC Hesedorf in der Lüneburger Heide zum Fußball kam, etablierte sich später vor allem als Libero. Das Trikot mit der Nummer 5 war lange Zeit ihr Markenzeichen. 2001 wechselte Fitschen nach Philadelphia in die US-amerikanische Frauen-Profiliga. Nur drei Monate später brach sie sich das linke Handgelenk. Daraufhin beendete sie ihre aktive Karriere. Trotz ihres relativ kurzen Auftrittes wurde sie am Ende der Saison zur besten Spielerin des Jahres gewählt.

"Wir sind auf einem sehr guten Weg"

Heute engagiert sich Fitschen in der "Stiftung Jugendfußball" für die Nachwuchsarbeit, betreibt aber auch Image-Werbung für den Frauen-Fußball. "Wir können mit der WM 2011 ein Zeichen setzen – nicht nur für den Frauenfußball, sondern für den Frauensport insgesamt", hofft die ehemalige Allroundspielerin.

"Fitschi", wie sie oft auch genannt wurde, wünscht sich einen weiteren Aufschwung des Frauen-Fußball, bleibt aber Realist. "Männerfußball hat eine Popularität wie keine andere Sportart in Deutschland und auch weltweit. Sich damit zu vergleichen, wäre vermessen", so Fitschen. "Aber wir sind auf einem sehr guten Weg. Wir haben starke Zuwachsraten bei den aktiven Spielerinnen und auch, was die Fans in den Stadien und die TV-Zuschauer angeht."

Autor: Arnulf Boettcher
Redaktion: Wolfgang van Kann