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Dona nobis pacem

10. April 2003

Papst Johannes Paul II. ist ein entschiedener Gegner des Irakkriegs. Nachdem er den Krieg trotz vehementen Einsatzes nicht verhindern konnte, meldet er sich in der Diskussion um eine Nachkriegsordnung im Irak zu Wort.

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Der Papst verlangt immer wieder, Konflikte friedlich beizulegenBild: AP

Mit dem gleichen Nachdruck, mit dem Johannes Paul II. vor Kriegsbeginn am 19. März eine diplomatische Lösung anmahnte, hat er seitdem seine Stimme für ein rasches Ende erhoben. "Möge Gott tun, dass dieser Konflikt bald zu Ende geht und Raum schaffen für eine neue Ära des Vergebens, der Liebe und des Friedens", rief der Papst bei seiner jüngsten Generalaudienz vor 30.000 Gläubigen auf dem Petersplatz aus. Inzwischen sind Konturen neuer Konzepte erkennbar, die die Kirchenleitung zur Begrenzung der Katastrophe, zur Beendigung des Konflikts und zum Aufbau einer Nachkriegsordnung beisteuern will.

Strategien für das "Danach" Über seine Nuntiaturen in den islamischen Ländern versucht der Heilige Stuhl, einer drohenden Dauerbelastung der christlich-islamischen Beziehungen entgegenzuwirken. Zudem suchen die vatikanischen Chefdiplomaten Wege, die ramponierte Rolle der UNO wieder zu stärken. Der Irak müsse sein Geschick in die eigenen Hände nehmen, und dafür gebe es durchaus mögliche Modelle, insistiert der Vatikan gegenüber ausländischen Politikern, ohne jedoch Details zu nennen. Gleichzeitig wirbt man um neues Vertrauen für die UNO und ersucht auch, neue Bewegung in den Friedensprozess für Israel zu bringen.

Bemühen um Schadensbegrenzung

Auch für eine Schadensbegrenzung in den Beziehungen zu den USA und eine Wiederaufnahme des Gesprächsfadens zur Bush-Regierung gibt es Signale. Die internationale Gemeinschaft müsse den Irakern helfen, die Zukunft ihres Landes selbst aufzubauen, sagte Vatikansprecher Joaquin Navarro-Valls. Diese Position vertreten immer wieder auch vatikanische Spitzen-Diplomaten in ihren politischen Gesprächen. (arn)