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Krise? Kann auch eine Chance sein!

24. Juli 2009

Die Wirtschaftskrise als Chance, geht das? Ja, sagen die Optimisten! Es ist eine Chance für neue Ideen – wie zum Beispiel Bio-Landwirtschaft, eine neue Währung oder Tauschwirtschaft.

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Ein Korb mit buntem Gemüse (Foto: Nürnbergmesse)
Junge Portugiesen setzen auf Bio-Gemüseanbau - als Ausweg aus der KriseBild: NürnbergMesse

Noch bis vor einem Jahr, da haben die Tschechien die billigen Arbeitskräfte händeringend gebraucht. Die Wirtschaft brummte und da war jeder, der anpacken kann, willkommen. Ukrainer, Mongolen oder Vietnamesen - zehntausende sind gekommen - um Geld zu verdienen, das sie zu ihren Familien schicken können. Doch jetzt in mitten der Wirtschaftskrise wollen die Tschechen sie so schnell wie möglich los werden.

Mit "Bio-Anbau" aus der Krise

Nicht nur die Gastarbeiter haben mit der Wirtschaftskrise ihren Job verloren, denn überall haben Firmen zu gemacht und Menschen auf die Straße gesetzt. Auch in Portugal. Doch anstatt den Kopf in den Sand zu stecken probieren viele - vor allem junge Portugiesen – mal was Neues aus. Etwas, das in Portugal bisher niemanden so richtig interessiert hat: Bio-Anbau. Um das nötige Know-How zu kriegen, heuern momentan viele bei den Bio-Pionieren an. Sie wollen von ihnen die Kniffe der Bio-Landwirtschaft erlernen.

"Es kann noch viel schlimmer kommen"

Der Soziologe Wolfgang Sachs sieht ebenfalls die nachhaltige, grüne Wirtschaft als Weg aus der Krise. Er hat im vergangenen Jahr die Studie "Zukunftsfähiges Deutschland" geleitet. Für ihn ist die Krise aber nicht nur eine Chance, denn er sagt: Es kann noch viel schlimmer kommen!

Russischer Ex-Oligarch setzt auf Tauschwirtschaft

Einen ganz anderen Ansatz hat der Russe German Sterligow. Vor rund dreißig Jahren hat er die erste Waren- und Rohstoffbörse Russlands gegründet. Und so wurde er als junger Mann ziemlich schnell zum Dollarmillionär, war Chef eines riesigen Geschäftsimperiums. Doch dann, 2004, hat er alles verloren. Und jetzt? Mitten in der Wirtschaftskrise, da will der Ex-Oligarch mit einer zündenden Idee wieder auf dem Markt mitmischen.

Britisches Anti-Krisen-Mittel: eine neue Währung

Klimafreundlicher werden oder auf Bioanbau setzen, das ist eine Möglichkeit, um aus der Krise rauszukommen. Es geht aber auch anders. Zum Beispiel in Lewes, einer kleinen Stadt bei London. Dort sehen die Bewohner nämlich die Währung als Anti-Krisen-Mittel, ihr "Lewes-Pound". Als hätten sie es geahnt, haben sie nämlich schon kurz vor dem Ausbruch der Finanzkrise begonnen, ihre eigene Währung einzuführen.

Redaktion: Miriam Klaussner