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Die Welt nimmt Abschied von Mandela

9. Dezember 2013

Mit einer Sondersitzung hat das Parlament von Südafrika den verstorbenen ersten schwarzen Präsidenten Nelson Mandela geehrt. Zur zentralen Trauerfeier am Dienstag werden Staatsgäste aus aller Welt erwartet.

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Ein Blumenmeer vor Mandelas Wohnhaus (Foto: Reuters)
Bild: Reuters

Abschiedsgrüße für Nelson Mandela

Vizepräsident Kgalema Motlanthe sagte bei der Sondersitzung vor den Abgeordneten in Kapstadt, Mandela habe außerordentlich hohe Maßstäbe gesetzt. "Es ist schwer, den politischen Errungenschaften Mandelas gerecht zu werden", erklärte der Politiker. Oppositionsführerin Helen Zille nannte Mandela den "meist verehrten Mann unserer Zeit". Vor dem Parlamentsgebäude waren große Papierbögen gespannt, auf die Hunderte Bürger Gedanken und Erinnerungen an den "Vater der Nation" schrieben. Mandela war am Donnerstag im Alter von 95 Jahren nach langer Krankheit gestorben.

Die in Südafrika ausgerufene Trauerwoche für den Kämpfer gegen die Apartheid, den ersten schwarzen Präsidenten der Republik am Kap und Friedensnobelpreisträger wird an diesem Dienstag einen ersten Höhepunkt erreichen. Zum zentralen Staatsakt im Fußballstadion von Johannesburg werden mehr 90 Staats- und Regierungschefs erwartet. "Die ganze Welt kommt im wahrsten Sinne des Wortes nach Südafrika", sagte der Sprecher des Außenministerium, Clayson Monyela, in Pretoria.

Bundeskanzlerin Merkel trägt sich in der Kondolenzbuch für Mandela in der Südafrikanische Botschaft Berlin ein (Foto: Getty Images)
Bundeskanzlerin Merkel kondoliert zum Tode MandelasBild: Getty Images

Zu den Gästen zählten "Könige und Königinnen, Prinzen und Prinzessinnen". Das sei beispiellos in der Geschichte des Landes. Deutschland wird bei der Gedenkfeier von Bundespräsident Joachim Gauck vertreten. Bundeskanzlerin Angela Merkel trug sich in der Südafrikanischen Botschaft in Berlin in das Kondolenzbuch für Mandela ein.

Das Stadion war beim Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft im Juli 2010 auch der Ort, an dem Mandela seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte. Es bietet Platz für 95.000 Menschen.Auf 90 Plätzen sowie in einigen Stadien im ganzen Land soll die Zeremonie auf Großleinwände übertragen werden. Von Mittwochmorgen an soll der Leichnam Mandelas drei Tage lang im Amphitheater vor dem Regierungskomplex in Pretoria aufgebahrt werden. Beigesetzt werden soll der Nationalheld am Sonntag in der Ortschaft Qunu am Ostkap, wo er aufgewachsen war. Hier werden etwa 9000 Trauergäste erwartet.

An diesem Dienstag jährt sich die Verleihung des Friedensnobelpreises an Mandela und den weißen Ex-Präsidenten Südafrikas, Frederik de Klerk, zum 20. Mal. Wegen seines Kampfs gegen die Rassentrennung hatte Mandela 27 Jahre lang im Gefängnis gesessen, bevor er 1994 zum Präsidenten gewählt wurde.

wl/SC (dpa, afp, epd)