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Lifestyle

Die polnische Hafenstadt Danzig

1. April 2013

Danzig ist eine Hafen- und ehemalige Hansestadt in Polen. Sie liegt westlich der Weichselmündung in der historischen Landschaft Pommerellen, ist Hauptstadt der Woiwodschaft Pommern und hat mehr als 460.000 Einwohner. Im Mittelalter galt Danzig als die reichste Stadt der Welt.

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Damals gehörte die Stadt zur Hanse, einem mächtigen Handelsbündnis, das den Seehandel über die Ostsee beherrschte. Am Hafen steht ein weiteres Wahrzeichen der Stadt, das so genannte Krantor aus dem 15. Jahrhundert. Mit dessen Hilfe wurden früher die Schiffe be- und entladen. Im Mittelalter war Danzig der weltweit wichtigste Umschlagplatz für Getreide. Beliebt bei Touristen ist auch die Frauenstraße. Dort gibt es neben prächtigen Patrizierhäusern jede Menge Geschäfte, die Bernsteinschmuck verkaufen. Ein beliebtes Souvenir aus Danzig. Bernstein ist versteinertes Harz vom Grunde der Ostsee, das besonders bei starkem Seegang an den Strand gespült wird. Danzig wurde im Zweiten Weltkrieg stark zerstört und danach von polnischen Handwerkern wieder aufgebaut. Allerdings gilt das hauptsächlich für die historische Innenstadt. Der Bezirk "Dolne Miasto" hingegen ist kein klassisches Postkartenidyll, sondern eine Mischung aus alten Arbeitersiedlungen und Gebäuden aus der kommunistischen Zeit. Hier gibt es aber viel Freiraum, den Künstler okkupiert haben. Ein Beispiel ist das "Laznia Centre for Contemporary Art". Eine Galerie in einer alten Badeanstalt aus dem 19. Jahrhundert, die Kunst von jungen polnischen Künstlern zeigt und sich über die Grenzen Polens hinaus einen Namen gemacht hat. In Danzig wurde Weltgeschichte geschrieben. 1980 gründeten die Arbeiter der ehemaligen Lenin Werft die Gewerkschaft Solidarnosc, um gegen ihre Arbeitsbedingungen zu protestieren. Ihr Anführer war der spätere polnische Präsident Lech Walesa. Solidarnosc wird von vielen als Anfang vom Ende nicht nur des Kommunismus in Polen, sondern im gesamten Ostblock gesehen. Auf dem ehemaligen Werftgelände informiert seit 2007 eine Ausstellung im "Europäischen Zentrum der Solidarität" über die Ereignisse.