1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Die Neuauflage des Klassikers

20. November 2001

Die Legende lebt! Bayern und Manchester wollen es erneut wissen. Am Dienstag kommt es in der Champions League zu einem weiteren Duell der beiden Top-Teams.

https://p.dw.com/p/1OFL
Bild: AP

Rechtzeitig zum Spiel sind die beiden Kapitäne der Teams wieder einsatzbereit. Bayern-Kapitän Stefan Effenberg freut sich auf das Wiedersehen mit David Beckham und Co, während Manchester-Chef Roy Keane darauf brennt, mit seinem Team die Niederlagen des Vorjahres wett zu machen.

Effenberg wieder dabei

"Nur mit Stefan Effenberg kann man an die Erfolge der letzten Jahre anknüpfen", lobte Bayern Trainer Ottmar Hitzfeld seinem wiedergenesenen Spielmacher vor dem letzten Champions-League-Heimspiel des Jahres. Und "Effe" ließ trotz des Endes der Bundesliga-Siegesserie ausgerechnet bei seinem Comeback am vergangenen Wochenende keine Selbstzweifel aufkommen: "Ich kann jetzt nicht sagen: Stefan, warte bis Weihnachten, dann setzt du dich unter den Tannenbaum - und dann geht's weiter."

Trauma überwunden

Im Vorjahr hatte Bayern München auf dem Weg zum Titel den ewigen Rivalen im Viertelfinale zweimal besiegt. (0:1, 1:2). Abgehakt hat der deutsche Meister inzwischen die Erinnerungen an das Finaltrauma von 1999. Damals holte "ManU" nach einem Triumph über die Münchner mit zwei Blitztoren in letzter Minute den wichtigsten eurpopäischen Vereinspokal auf die Insel. "Das Trauma ist am 23. Mai in Mailand zum Traum geworden, nachdem es zwei Jahre lang ein Trauma war", beschreibt Bayern-Funktionär Karl-Heinz Rummenigge die Gemütslage der Mannschaft.

Beim erneuten Duell des Titelverteidigers gegen "unsere Freunde von Manchester", wie Präsident Franz Beckenbauer die Engländer fast liebevoll nennt, wollen die Bayern nach dem Sturz von der Bundesliga-Spitze den Grundstein für ein Novum in zehn Jahren Champions-League-Geschichte legen. "Wir wollen etwas versuchen, was noch keinem gelungen ist, nämlich den Titel zu verteidigen", sagte Rummenigge vor dem Auftakt der zweiten Gruppenphase.

Die Niederlage beim Effenberg-Comeback gegen Werder Bremen (0:1) am Wochenende hat Hitzfelds Planungen nicht verändert. "Natürlich weiß ich, dass es nicht einfach wird, Stefan fit zu bekommen", meinte der Trainer, der über Effenberg-Kritiker "nur lächeln" kann. Im Gegenteil: "Ich war überrascht von seinem Comeback. Er hat sehr viele Zweikämpfe gewonnen."

Offenbar hat der Kapitän auch das Vertrauen des Präsidiums und seiner Kollegen, die in den vergangenen Monaten viel besser als erwartet ohne Effenberg auskamen und sogar Gruppensieger in der Vorrunde wurden. "Er wird in solch schweren Spielen benötigt", sagte Rummenigge. Und Bayern-Stürmer Giovane Elber fügte hinzu: "Ich freue mich, dass Effe wieder dabei ist. Er kann und muss uns bei dieser schweren Aufgabe helfen."

Der Druck ist groß. "Für uns wären drei Punkte aus diesem Spiel mehr als wertvoll. Denn wir müssen anschließend in Nantes und bei Boavista Porto zweimal auswärts antreten", unterstrich Hitzfeld die Bedeutung des Duells, an der auf Grund des renommierten Gegners ohnehin niemand zweifelt. "Da treffen zwei große Mannschaften aufeinander, die den Anspruch haben, ins Finale zu kommen", urteilte Effenberg.

ManU will sich beweisen

Gerade rechtzeitig zum großen Spiel hat auch der englische Meister seine jüngste Krise offenbar überwunden. Trotzdem sieht Manchester United dem erneuten Duell mit Champions-League-Sieger Bayern München mit einigem Respekt entgegen. "Der FC Bayern ist eine der stärksten Mannschaften in Europa und zur Zeit stärker als Real Madrid", sagte Trainer Alex Ferguson am Montag nach der Ankunft des englischen Fußball-Meisters in München.

Dennoch machte der Schotte vor dem ersten Zwischenrundenspiel in der Gruppe A im Münchner Olympiastadion einen zuversichtlichen Eindruck: "Es ist ein guter Zeitpunkt, um gegen Bayern zu spielen. Meine Mannschaft muss sich beweisen", meinte Ferguson bei der Pressekonferenz. Und dafür kommt Erzrivale Bayern München gerade recht. (mik)