Die Highlights aus Sotschi
17 Tage Olympische Winterspiele sind vorüber. Es gab Jubel und Tränen, Eis und Hitze, Überschwang und Unterdrückung, Exoten und Legenden, auch Dopingfälle. Klicken Sie sich durch die Bilder der denkwürdigen "Putiniade"!
Die Legende
Wenn es noch einer Bestätigung bedurfte, jetzt haben wir sie. Ole Einar Björndalen ist eine lebende Legende. Mit seinen beiden Biathlon-Goldmedaillen von Sotschi hat er sich an die Spitze aller Wintersport-Olympioniken gesetzt: achtmal Gold, viermal Silber und einmal Bronze. Es waren wohl seine letzten Spiele, Björndalen ist inzwischen 40 Jahre alt.
Deutschlands Beste
... sind die Rodler mit viermal Gold. Allen voran Strahlemann Felix Loch. Olympiasiege im Einzel und mit der Team-Staffel. Loch ist ein würdiger Nachfolger seines Mentors Georg Hackl. Und die logische Wahl, als es um den Posten des Fahnenträgers bei der Schlussfeier ging. Weiter so, Felix!
Der Beinahe-Star
Er hätte in die Bresche spingen können für den nach seinem Autounfall gehandicapten Felix Neureuter: Stefan Luitz raste beim Riesenslalom im ersten Durchgang mit der zweitbesten Zeit über die Ziellinie. Dumm nur, dass er im letzten Tor einfädelte und aus der Wertung flog. So war dann Neureuther doch bester Deuscher - als Achter.
Der ewige Hubsi
Prinz Hubertus zu Hohenlohe ist 55 Jahre alt, Sänger, Fotograf und Skirennläufer. Und als solcher bestritt er seine sechsten Olympischen Winterspiele für Mexiko, sein Geburtsland. Im mexikanischen Mariachi-Musiker-Anzug schied er nach 52 Sekunden im Slalom aus - aber, keine Frage, in Südkorea in vier Jahren ist er wieder dabei!
Positiv!
... waren A- und B-Probe der deutschen Biathletin Evi Sachenbacher-Stehle auf das Stimulans Methylhexanamin. Kurz zuvor war ihr mit Platz vier im Massenstart das beste Einzelresultat einer deutschen Biathletin in Sotschi gelungen. Die Athletin vermutet verunreinigte Nahrungsergänzungsmittel als Ursache und beteuert ihre Unschuld. So oder so: dumm gelaufen!
Keine Bühne für Pussy Riot
IOC und die russische Regierung waren sich schon im Vorfeld einig: Kein Protest soll die heile Welt stören. Deshalb wurde eine Protestzone kilometerweit entfernt eingerichtet. Und als Mitglieder der Punk-Protest-Gruppe Pussy Riot aufkreuzten, wurde sie nicht gerade mit Samthandschuhen angefasst und vorübergehend festgenommen.
Die Putiniade
Die Spiele von Sotschi "haben der Welt ein modernes und offenes Russland gezeigt", resümierte Russlands Staatspräsident Wladimir Putin zum Abschluss selbstzufrieden. Wer will ihm da widersprechen? Aber wer hinter die Kulissen schaute, der sah oft die andere Seite - siehe Pussy Riot...
Zu viele Köche verderben das Gold
Drei deutsche Kombinierer waren unter den Top 5 ins Skistadion gelaufen, bereit zum Schlussspurt um Gold, Silber und Bronze. An der vorletzten Kurve räumten sie sich gegenseitig ab, und so wurde es nur die Minimalausbeute: der dritte Platz für Fabian Rießle. Zwei Norweger profitierten vom Missgeschick der Deutschen.
Das Strahlen der Spiele
Was für eine Erleichterung für Maria Höfl-Riesch! Gleich in ihrem ersten Wettbewerb, der Kombination, holte sie sich Gold, später im Super-G noch Silber. Damit ist sie jetzt die erfolgreichste deutsche Alpine bei Winterspielen. Schade, dass sie ihre große Karriere mit insgesamt drei Goldenen und einer Silbermedaille bald beenden will.
Zu heiß, um cool zu bleiben
Die Temperaturen in Sotschi forderten den Couturier in manchem Wintersportler. Schere, Nadel und Faden zur Hand, und schwupps, wurde aus dem Skilanglaufanzug ein sommersporttauglicher Einteiler. Einen besonders raffinierten Schnitt trug der Norwerger Chris Andre Jespersen über den Laufsteg, der in diesem Fall eine Loipe war.
Der Eisbär und die Träne
Maskottchen Bely Mishka durfte das Olympische Feuer auspusten. Eine Träne kullerte ihm dabei aus dem Auge. Dabei waren die Russen doch sportlich die Nummer eins. Ist Bely Mishka ein verkappter Menschenrechtler oder Umweltschützer? Ein fader Nachgeschmack bleibt nach diesen Spielen.