Die Gewinner der Bundesliga-Hinrunde
In einer Woche startet die Bundesliga-Rückrunde. Für einige Spieler verlief bereits die erste Saisonhälfte herausragend - nun muss sich zeigen, ob sie in den ausstehenden 17 Spielen an ihre Leistungen anknüpfen können.
Douglas Costa
Er war laut Meinung vieler Experten der beste Spieler der Hinrunde: Ob es für Bayerns Douglas Costa auch von Ende Januar bis Mai so gut weitergeht? Der Brasilianer fand sich blitzschnell in der Bundesliga zurecht. Trickreich, dribbelstark und torgefährlich ließ er die Abwesenheit von Bayern-Star Franck Ribery vergessen. Mit zwei Toren und zwölf Vorlagen schlug Douglas Costa voll ein.
Henrikh Mkhitaryan
In der Vorsaison schien er noch an sich selbst und den hohen Ansprüchen zu verzweifeln, unter dem neuen Trainer Thomas Tuchel blühte Henrikh Mkhitaryan richtig auf. Wie befreit rannte der Dortmunder in der Hinrunde über den Platz und versprühte wieder den Spielwitz und die Torgefahr, die man von ihm kannte. Sechs Tore und elf Vorlagen - eine beeindruckende Bilanz. Wie viele kommen noch hinzu?
Javier "Chicharito" Hernandez
Als Überraschungstransfer von ManUnited geholt, ist Javier "Chicharito" Hernandez zu einer Art Lebensversicherung für Bayer Leverkusen geworden. 14 Mal stand die "kleine Erbse" aus Mexiko in der Hinserie auf dem Feld und erzielte elf Treffer. Die gezahlten elf Millionen Euro Ablöse könnten sich schnell amortisiert haben. Bayer-Manager Jonas Boldt erklärte Hernandez im Winter für "unverkäuflich".
René Adler
Einmal mehr hat HSV-Keeper René Adler in der abgelaufenen Halbserie bewiesen, dass er ein herausragender Torhüter ist. Manche sagen, er habe sich sogar wieder in den Dunstkreis der Nationalelf gespielt. Wenn nur die vielen Verletzungen nicht wären. Nur elfmal konnte Adler in der Hinrunde zwischen den Pfosten stehen - aber wenn er spielte, dann meistens brillant. Bleibt er in der Rückrunde gesund?
Leroy Sané
Er ist der Senkrechtstarter der bisherigen Saison: Leroy Sané kam, sah und begeisterte - und das weit über die Stadtgrenzen von Gelsenkirchen hinaus. Ganz ohne Anpassungsschwierigkeiten und Nervosität wurde der 19-Jährige zum Schalker Leistungsträger. Jetzt stehen angeblich die Scouts aus England und Spanien Schlange und wollen Sané kaufen. Manchester City soll 55 Millionen Euro für Sané bieten.
Lukas Hradecky
Die Sorge, dass der nach Paris gewechselte Stammkeeper Kevin Trapp nicht leicht zu ersetzen sein könnte, trieb vor der Saison viele Fans von Eintracht Frankfurt um. Sechs Monate später sind diese Sorgen verflogen - dank Lukas Hradecky. Der finnische Nationalkeeper überzeugte, schloss die Trapp-Lücke und rettete der Eintracht so manchen Punkt. Jetzt muss es nur noch vorne klappen bei der Eintracht.
Pierre-Emerick Aubameyang
Da kann man vor Freude mal einen Salto machen. Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang traf in der Hinrunde wie er wollte: 18 Mal in 17 Spielen in der Liga - dazu siebenmal in der Europa League und zweimal im Pokal. Es läuft für den sympathischen Gabuner, der in der Winterpause erstmals zu Afrikas Fußballer des Jahres gewählt wurde. Auch darauf einen Salto! Hält die Gala-Form auch in der Rückrunde?
Rune Jarstein
Herthas Ersatztorhüter Rune Jarstein wäre zum schwedischen Champions-League-Teilnehmer Malmö gewechselt, hätte nicht Berlins Torwartrainer sein Veto eingelegt. Zum Glück! Der Norweger profitierte von der Verletzung seines Kollegen Thomas Kraft, wurde neue Nummer eins und bestätigte diesen Status mit guten Leistungen. Wenn es so weiter geht, spielt Jarstein bald mit Berlin in der Champions League.
Marcel Heller
Hoch aufgerichtet, den Rücken durchgedrückt und mit wedelnden Armen rennt Darmstadts Marcel Heller seit August über die Plätze der 1. Liga - und seinen Gegenspielern davon. Der schnelle Angreifer, der vor drei Jahren noch Ausschussware bei Alemannia Aachen in der 3. Liga war, hat sich auch im Oberhaus durchgesetzt. Sechsmal war der Konterspezialist bereits erfolgreich. Wie lange hält der Akku?
Vladimir Darida
Vladimir Darida macht es wie der VW Käfer - er läuft und läuft und läuft und läuft. Und wenn er ein Tor geschossen hat, dann rutscht er auch mal ein paar Meter auf den Knien. Der Tscheche rennt durchschnittlich 12,8 Kilometer pro Partie. Setzt der Antreiber und Balleroberer Nummer eins im Mittelfeld von Hertha BSC das fort, könnte der tabellarische Höhenflug der Berliner wohl noch etwas andauern.
Jonathan Tah
Groß, bullig und trotzdem schnell - mehr als einmal hat Leverkusens Innenverteidiger Jonathan Tah seinem Team in der Hinrunde in höchster Not den Kopf gerettet. Der 19-Jährige spielt fast schon so abgeklärt wie ein alter Hase. Nur in der Offensive könnte der 1,92-Meter-Schrank noch zulegen - auf das erste Pflichtspieltor seiner Karriere wartet Tah noch. Vielleicht klappt es ja in der Rückrunde...
Yoshinori Muto
Man sieht es, der Ball ist einer der besten Freunde von Yoshinori Muto. Als Ersatz für Landsmann Shinji Okazaki aus Japan verpflichtet, schlug Muto in Mainz voll ein. Immer anspielbar, ein steter Unruheherd und torgefährlich. Sieben Treffer erzielte er selbst, vier weitere legte er den Kollegen auf - wer denkt da noch an Okazaki? Die Frage ist nur, wann auch Muto ein Angebot aus England bekommt?
Aytac Sulu
Flanke, Kopfball, Tor - so einfach kann Fußball sein. Viermal traf Aytac Sulu in der Hinrunde - dreimal per Kopf - und bescherte den "Lilien" quasi im Alleingang sieben Punkte. Doch Darmstadts Kapitän kann nicht nur erfolgreich die Rübe in den Ball halten, sondern kämpft auch für zwei und trägt so dazu bei, dass der Aufsteiger bisher besser da steht als erwartet. Reicht es für den Klassenerhalt?
André Schubert
An der Seitenlinie war er der Aufsteiger der Hinserie. Nach dem Abgang Lucien Favres in Mönchengladbach stieg André Schubert vom U23-Trainer zum Champions-League-Coach auf und brachte die Borussia zurück in die Spur. Nun muss er zeigen, dass er seine Mannschaft auch über eine längere Zeit hinweg motivieren kann.