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Die G 20 und der Terror (16.11.2015)

Rolf Wenkel16. November 2015

Börsen reagieren besonnen auf Terroranschläge in Paris +++ Schwellenländer sauer über schleppende Reformen beim IWF +++ Angebot und Nachfrage über Internet-Plattformen - Fluch oder Segen? +++ Schweden schafft das Bargeld ab +++

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Die G 20 und der Terror

Das G 20 Gipfeltreffen im türkischen Küstenort Belek nahe der Stadt Antalya war natürlich geprägt von den schrecklichen Terroranschlägen in Paris. Und diese Diskussion hat konkrete Ergebnisse gebracht. So soll unter anderem dem internationalen Terrorismus der Geldhahn zugedreht werden, Grenzen und Flughäfen sollen stärker überwacht werden, und zudem verpflichten sich die G 20, mehr zur Bewältigung der Flüchtlingskrise zu tun. Das alles wurde beschlossen am Tag drei nach den schrecklichen Ereignissen in Paris, dem ersten Tag, an dem auch die Börsen wieder geöffnet waren. Und wie haben die reagiert?

IWF-Reformen nicht in Sicht

Wir bleiben - gedanklich zumindest - beim G 20 Gipfel in der Türkei. Dort wurde auch wirtschaftlich Einiges beschlossen. So soll es international aufgestellten Großkonzernen erschwert werden, Steuerschlupflöcher zu nutzen, und die Notfall-Töpfe für Großbanken sollen mit mehr Geld ausgestattet werden, damit nicht am Ende doch die Steuerzahler bluten müssen, wenn die Institute pleite gehen. Auf dem G 20 Gipfel sind viele Schwellenländer vertreten, die mit der Zusammensetzung der Stimmgewichte im Internationalen Währungsfonds sehr unzufrieden sind. Schließlich waren sie es, die den Industrieländern nach der globalen Finanzkrise mit ihrer Nachfrage geholfen haben. In den internationalen Finanzgremien aber sind sie so vertreten, als sei seit 1970 nichts geschehen.

Plattformwirtschaft - Fluch oder Segen?

Schöne neue Welt: Die Wohnung für den Kurztrip nach Barcelona bucht man auf der Sharing-Plattform Airbnb, das Taxi für die Fahrt zum Flughafen beim Fahrdienst-Vermittler Uber, den Tapeziertisch und die Umzugskisten für den bevorstehenden Umzug gibt's bei leihdirwas.de - und auch die Putzkraft fürs Saubermachen der alten Wohnung findet sich per Mausklick bei diversen Arbeitsvermittlungsportalen im Internet: Die so genannte "Sharing Economy", auf Deutsch "Plattformökonomie" hat längst unseren Alltag erobert. Wie kuschelig ist diese Nutzergemeinschaft wirklich? Was bedeutet es, wenn noch mehr eigentlich private Bereiche immer weiter ökonomisiert werden?

Schweden: Bargeld ist out

Eine Volkswirtschaft ohne Bargeld - geht das überhaupt? Die einen sagen ja und wünschen sich das auch, weil es dann kein Schwarzgeld mehr gibt und Kriminelle kein Geld mehr waschen könnten, die anderen sagen, das ist der Weg zum gläsernen, total überwachten Bürger, jede Bewegung und jeder Kauf sei nachvollziehbar und die Banken könnten hemmungslos Gebühren abkassieren. Fluch oder Segen?

Redakteur am Mikrofon: Rolf Wenkel

Technik: Hokan Siede