Die faszinierende Welt der fleischfressenden Pflanzen
Forschende haben bisher unbekannte fleischfressende Pflanzen entdeckt - über soziale Medien. Zeit, sich die hungrige Flora einmal genauer anzusehen!
Pflanzen, die Fleisch und Blut verschlingen?
Audrey II, die riesige Pflanze aus dem Film "Der kleine Horrorladen" (1986), die sich von menschlichem Blut ernährt, ist pure Phantasie. Aber fleischfressende Pflanzen gibt es wirklich. Sie locken kleine Tiere, hauptsächlich Insekten, in die Falle und "fressen" sie. Die Nährstoffe, die sie so aufnehmen, nutzen die Pflanzen für ihr Wachstum. Es gibt sie auf allen Kontinenten außer der Antarktis.
Neue Fleischfresser bei Instagram und Co entdeckt
Forschende aus Australien und Deutschland haben mehrere neue Spezies von Drosera microphylla aus der Familie der Sonnentaugewächse entdeckt - und zwar nicht auf Forschungsreise in Australien, wo die Pflanze zuhause ist, sondern in sozialen Netzwerken wie Facebook und Instagram. Naturbegeisterte User hatten Fotos der Sonnentauarten geteilt.
Eine weitverbreitete Pflanze
Zur Sonnentau-Familie gehört auch der rundblättrige Sonnentau. Er wächst in Nordeuropa, Sibirien, in weiten Teilen des nördlichen Nordamerikas, in Korea und Japan. Aber auch in südlicheren Gefilden wie Neu Guinea und den US-Bundesstaaten Kalifornien, Mississippi und Alabama ist er zu finden. Zum Fleischfresser wurde der Sonnentau, weil der Boden in seinen Lebensräumen meist nährstoffarm ist.
Riesiger Fleischfresser
Die größte fleischfressende Pflanze der Welt ist Nepenthes rajah, aus der Familie der Kannenplanzengewächse. Man findet sie nur auf zwei Bergen auf der Insel Borneo. Ihre Kanne wird bis zu 41 Zentimeter hoch und 20 Zentimeter weit. Die Pflanze ernährt sich hauptsächlich von Insekten, aber auch Ratten, Frösche, Echsen und sogar Vögel sind schon in ihrer Kanne ertrunken.
Gemütlicher Ort für ein Nickerchen
In einer fleischfressenden Pflanze schlafen? Klingt riskant. Aber genau das tut die Hardwicke-Wollfledermaus auf Borneo. Es ist ein guter Deal: Die Fledermaus schläft bequem in den Kannen von Nepenthes Pflanzen - und die wiederum ernähren sich vom Kot der Tiere. Statt in den Verdauungssaft unten in der Kanne zu rutschen, stecken die Fledermäuse oben fest wie der Korken in einer Flasche.
Gefährliche Schönheit
Diese schönen Pflanzen sind im Volksmund als Fettkräuter bekannt, lateinisch: Pinguicula. Die Fleischfresser aus der Familie der Wasserschlauchgewächse nutzen ihre klebrigen Blätter um Insekten anzulocken und sie dann festzuhalten und zu verdauen. Die meisten Pinguicula Spezies findet man in Süd- und Zentralamerika.
Schlüpfrige Trompeten
Schlauchpflanzen, auch bekannt als Trompetenpflanzen, wachsen in Nordamerika. Sie ziehen Insekten mit einem Sekret am Rand ihrer röhrenförmigen Blätter an. Farbe und Geruch dieser Blätter sind für Insekten ebenfalls verlockend. Doch Tiere, die sich auf den rutschigen Rand der Röhre setzen, fallen hinein, sterben und werden verdaut, sodass sich die Pflanze ihre Nährstoffe zunutze machen kann.
Der Star unter den fleischfressenden Pflanzen
Die vielleicht berühmteste fleischfressende Pflanze ist die Venusfliegenfalle. Sie fängt Insekten und Spinnen mit ihren Blättern, auf denen winzige Härchen sitzen. Sobald ein Tier auf dem Blatt eines der Härchen berührt, bereitet sich die Falle darauf vor, zu schließen. Sie schnappt zu, wenn ein zweiter Kontakt mit den Härchen nicht mehr als 20 Sekunden nach dem ersten stattfindet.