Die elf Neuzugänge des Sommers
Was haben Speck, das Spiderman-Logo und tarnfarbener Maserati mit den Transfers der Fußball-Bundesliga zu tun? Wir stellen ihnen die elf wichtigsten Transfers in der höchsten deutschen Spielklasse vor.
Der Königstransfer
"King Arturo", "Guerriero" oder "Il Campione" - selbsternannte Spitznamen hat der Chilene Arturo Vidal viele. Und auch Tattoos: Das Konterfei seiner Mama beispielsweise oder das Spiderman-Logo. Dafür hat Bayern München aber keine 37 Millionen an Juventus Turin überwiesen. Der Copa-América-Sieger soll im defensiven Mittelfeld die Gegner weggrätschen und seinem Team (noch) mehr Respekt verschaffen.
Der Tempomacher
Gestatten: Douglas Costa - schnell, beidfüßig, international erfahren. Wegen dieser Eigenschaften haben die Bayern Schachtjor Donzek 30 Millionen überwiesen. Der brasilianische Nationalspieler soll auf den Außenbahnen Franck Ribéry oder Arjen Robben ersetzen, je nachdem, wer mal wieder verletzt ist. Mit 24 Jahren ist er wesentlich jünger als sein Konkurrenten und damit ein Mann für die Zukunft.
Der Erfahrene
Der Ex-Nationalstürmer mit den drei Staatsbürgerschaften ist nach fünf Jahren im russischen Exil wieder da. Von der Metropole (Dynamo) Moskau ins Städtchen (Hoffenheim) Sinsheim. "Hier kann ich vielen jungen Spielern mit meiner Erfahrung helfen", so Kevin Kuranyi. Beispielsweise was man besser nicht macht, wenn man während eines Länderspiels nur auf der Tribüne sitzt. Ob Löw mal vorbei schaut?
Der Unglücksrabe
Nach einem einjährigen Rechtsstreit mit dem FC Sevilla will er doch nur endlich wieder Fußball spielen - und das sogar in der Bundesliga. Auf sein Comeback muss Piotr Trochowski jedoch warten. Der ehemalige National- und HSV-Spieler verletzt sich bei einem Testspiel. Wann er für den FC Augsburg spielen kann, ist fraglich. Der 31-Jährige steht unter Druck - er hat nur einen Einjahresvertrag.
Der Kuriose
Der Mann, der durch zwei Ereignisse (bisher) in Erinnerung bleibt: mit einem unfassbar schönen Eigentor aus 40 Metern und dass er im WM-Endspiel nicht wusste, dass es das Finale ist. Christoph Kramer wurde vor zwei Jahren von Bayer Leverkusen mal wieder ausgeliehen und ging als Unbekannter für zwei Jahre nach Mönchengladbach. Als Nationalspieler und mit dem WM-Titel kehrt er nun zurück.
Der Glücksspieler
Für eine Werbekampagne mimt Max Kruse den Frauentyp mit Sportwagen und Hang zum Glückspiel. Kommt der Realität ziemlich nahe. Obwohl sein Maserati tarnfarben ist, fällt er auf. Und Kruse auf dem Rasen auch, weil er als Stürmer öfters einnetzt: 11 Tore in der vergangenen Saison in der Liga bei Mönchengladbach. Vom Fohlen ist er nun zum Wolf mutiert und verdient bei dem VfL-Werksklub sein Geld.
Der Dauergrinser
Die Frohnatur der Liga hat die Fans von Werder Bremen zum Weinen gebracht: Ausgerechnet am "Tag der Fans" gab Franco Di Santo seinen plötzlichen Abschied und den Transfer zu Schalke 04 bekannt. Der 26 jährige Argentinier soll bei den Gelsenkirchenern aber nicht nur (endlich) für gute Laune, sondern auch für Tore sorgen. Wenn nicht, droht die Suspensierung.
Der Treue
Er hat einen uruguayischen Namensvetter, der auf der ähnlichen Position, aber in der spanischen Liga spielt: Iberische Wurzeln hat Gonzalo Castro zwar, fußballtechnisch ist er aber bisher wenig rumgekommen. 16 Jahre hat der fünmalige Nationalspieler bei Bayer Leverkusen in der Abwehr und im Mittelfeld gespielt, jetzt gehts immerhin 75 Kilometer weiter ins Ruhrgebiet, zu Borussia Dortmund.
Der U-Spieler
Er hat sämtliche U-Teams des Deutschen Fußball-Bundes durchaufen. Derzeit spielt Johannes Geis in der Unter-21-Jahre-Nationalelf. Dass der defensive Mittelfeldspieler gut die Lücken in den eigenen Reihen stopft, die Bälle dann passgenau in die Spitze verteilt und auch mal für ein schönes Tor gut ist, ist auch Schalke nicht entgangen. Dank Gazprom ist Geld da, also her mit dem Jungspund.
Der Unbekannte
Aufgrund seiner Ähnlichkeit zu Hollywood-Star Kevin Bacon nennen ihn seine Teamkollegen in der Nationalmannschaft einfach nur "Bacon". Obwohl Aron Johansson schon im Kader von Island steht, entscheidet er sich vor einem Jahr, doch für die USA zu spielen - auch weil Trainer Jürgen Klinsmann viel von dem 24-Jährigen Stürmer hält, der nun in Bremen Franco die Santo ersetzen soll.
Der Umtriebige
Gerade mal 24 Jahre alt, ist Borussia Dortmund für Roman Bürki bereits der sechste Verein seiner Karriere. Nach vier Stationen in seiner Heimat Schweiz, kann er im vergangenen Jahr den Abstieg vom SC Freiburg nicht verhindern. Jetzt sucht der Torwart eine neue Herausforderung und zwar innerhalb des Teams: das Konkurrenz-Duell mit Namensvetter Weidenfeller.