Die Deutschen und das Ei
29. März 2018Wie der Hase (der auf vielen Darstellungen eigentlich ein Kaninchen ist) zum Osterei kam: Das Osterei hat eine lange Geschichte. Im 12. Jahrhundert weihte die katholische Kirche die Eier, die während der Fastenzeit gelegt wurden. Da in der Fastenzeit keine Eier gegessen werden durften, hoben die Menschen sie auf. Damit die geweihten von den ungeweihten Eiern unterschieden werden konnten, wurden die geweihten gefärbt. Nach dem Winter legten die Hühner immer besonders viele Eier, sodass zu Ostern reichlich davon da waren.
Eier mit besonderer Bedeutung
Bis heute haben Eier im christlichen Glauben eine besondere Bedeutung: Sie sind ein Zeichen für neues Leben und für die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Protestantische Familien begannen im 16. und 17. Jahrhundert, Eier zu verstecken. Damit versuchten sie, deren katholische Herkunft zu verschleiern. Im protestantischen Glauben ist weder das Fasten noch die Eierweihe vorgesehen.
Um erklären zu können, wo die Eier herkamen, wurde sich der Hase als Bote ausgedacht. In manchen Regionen war es auch der Fuchs, der Rabe oder der Kuckuck, der die Eier brachte. Im Gegensatz zum Hasen setzten sich diese Tiere aber nicht durch. Der Osterhase tauchte schließlich auch in Kinderbüchern auf. Er wurde immer menschlicher, belohnte Kinder, wenn sie brav waren und wurde selbst Vorbild für Fleiß, Pünktlichkeit und Ordnung.
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Die Deutschen haben nicht nur für Eier eine Vorliebe, sondern auch fürs Frühstücken: