Die bittere Seite der Schokolade
Weihnachtszeit ist Schokoladenzeit. Die Kakaobohnen dafür werden häufig noch von Kindern geerntet, da die Familien das Geld benötigen. Aber immer mehr Konzerne wollen die Kinderarbeit einschränken. Ein Dilemma.
Schatten über dem Endprodukt
Der Kunde sieht bei den Pralinen und Schokoladen Produkten erst einmal nicht, unter welchen Voraussetzungen vielfach der Kakaoanbau vonstatten geht. Konzerne wie Nestlé versuchen gegenzusteuern. Sie kaufen Kakao nach eigenen Angaben nur noch über Händler, die Kakaobohnen aus Betrieben ohne Kinderarbeit handeln.
Schwerstarbeit mit neun Jahren
Die neunjährige Moahé hat jahrelang in der Kakaoplantage ihres Vaters Unkrautvernichtungsmittel versprüht. Jeden Tag schleppte das zierliche Mädchen Wasser vom Dorfbrunnen nach Hause. Die Wasserbehälter waren schwerer als sie selbst. Bis vor kurzem war sie eines von rund zwei Millionen Kindern, die in Westafrika auf Kakaoplantagen arbeiten.
Der Kakaobauer
Der Kakaobauer Fabrice Amangoua vor seinem Haus im Dorf Konan Yaokro im Süden der Elfenbeinküste. Er ist der Vater der neunjährigen Moahe. Amangoua baut auf drei Hektar Land Kakao an. Die guten Ernten weltweit ließen trotz der gestiegenen chinesischen Nachfrage die Preise sinken. Für Amanagoua keine gute Nachricht.
Unreife Kakaofrüchte
Das Objekt der Begierde: Kakaofrüchte auf einer Plantage an der westafrikanischen Elfenbeinküste. Die Region ist weltweit führend bei der Produktion von Kakao. Rund 75 Prozent der geernteten Früchte stammen aus Afrika.
Stichprobe
Regelmäßig wird die Qualität der Kakaobohnen überprüft. Wichtig ist der Feuchtigkeitsgrad der Ware. Schimmel und Rückstände können die Ernte vernichten oder geschmacklich beeinträchtigen.
Trocknung unter heißer Sonne
Der Weg zur Praline ist für die Kakaobohnen lang. Nach der Ernte erfolgt erst einmal die Trocknung der Früchte. Danach kann das Produkt verpackt und verschifft werden. Der Lebensmittelkonzern Nestlé kauft inzwischen jährlich rund 47.000 Tonnen Kakaobohnen von Plantagen, die keine Kinder beschäftigen. Das entspricht etwa elf Prozent des weltweit pro Jahr von Nestlé gekauften Kakaos.
Aufklärung über Kinderarbeit
Serge, ein Mitarbeiter der Internationalen Kakaoinitiative (ICI), informiert über die Gefahren der Kinderarbeit. Für die Familien ist das oft schwierig, denn die Arbeitskraft der Kinder wurde zuhause mit eingeplant. Die Kinderschutzprogramme der Konzerne greifen immer häufiger. Lücken klaffen aber noch bei der vernünftigen Entlohnung der Arbeiter unter ökologischen Standards.