Deutschlernen ist „in“
In manchen Ohren klingt Deutsch nicht besonders schön, sondern eher hart und streng. Trotzdem wollen viele die Sprache lernen. Gute Jobchancen, sportliche Erfolge und die hippe Hauptstadt Berlin sind einige Gründe dafür.
SPRECHER:
Deutschland ist eine Exportnation Exportnation, -en (f.) ein Land, das viele Produkte an andere Länder verkauft . Aber die Landessprache gilt nicht als gefragtes gefragt hier: so, dass viele Leute es haben wollen Gut Gut, Güter (n.) die Ware; etwas, das einen besonderen Wert hat . Grund dafür könnte eine gewisse gewiss bestimmt Schwellenangst Schwellenangst, -ängste (f.) die Angst davor, mit etwas zu beginnen, weil man z. B. glaubt, dass es sehr schwierig ist sein. Das weltweite Image Image (n., nur Singular, aus dem Englischen) der Ruf; der Eindruck, den die Leute allgemein von etwas/jemandem haben der deutschen Sprache ist ausbaufähig sein hier: so sein, dass man es verbessern könnte; so sein, dass es besser sein könnte noch ausbaufähig ausbaufähig sein hier: so sein, dass man es verbessern könnte; so sein, dass es besser sein könnte .
MANN 1:
Echt schwer.
FRAU 1:
Sehr streng, und ich denke eine eher militärische Sprache.
MANN 2:
Es klingt etwas hart, vielleicht auch schroff schroff hier: hart; unfreundlich – ziemlich schroff.
SPRECHER:
Trotzdem erlebt Deutsch seit einigen Jahren einen Popularitätsschub Popularitätsschub, -schübe (m.) die Tatsache, dass etwas plötzlich sehr beliebt ist : Die Sprachkurse an den Goethe-Instituten sind stark nachgefragt. Deutsch zählt nach Englisch, Französisch und Chinesisch zu den beliebtesten Fremdsprachen der Welt. Der Linguist Ulrich Ammon untersucht die globale Verbreitung Verbreitung (f., nur Singular) hier: die Tatsache, dass etwas bekannter oder immer öfter benutzt wird des Deutschen. In seinem Buch „Die Stellung Stellung, -en (f.) hier: das Ansehen; die Beliebtheit der deutschen Sprache in der Welt“ hat er Zahlen gesammelt und liefert Gründe einen Grund liefern einen Grund angeben/nennen für den Zuwachs Zuwachs (m., nur Singular) die Zunahme .
ULRICH AMMON (Linguist und Sprachforscher):
Es ist ein Beleg Beleg, -e (m.) der Beweis dafür, dass das Ansehen Ansehen (n., nur Singular) die Meinung, die andere über jemanden haben; der Ruf Deutschlands in der Welt in der letzten Zeit gewachsen ist, und die Hauptbasis Hauptbasis (f., nur Singular) der wichtigste Grund; die wichtigste Voraussetzung dafür ist die wirtschaftliche Stabilität. Um sich um etwas ranken gemeint ist hier: aus etwas hervorgehen; auf etwas aufbauen das rankt sich sich um etwas ranken gemeint ist hier: aus etwas hervorgehen; auf etwas aufbauen alles andere, strahlt aus auf etwas aus|strahlen hier: etwas beeinflussen auf alles andere, dass man dann plötzlich auch die deutsche Kultur wieder interessanter findet als früher.
SPRECHER:
Wer die Landessprache spricht, hat bessere Job-Aussichten Aussicht, -en (f.) hier: die Perspektive bei deutschen Unternehmen. Auch sportliche Erfolge wie die der deutschen Fußball-Nationalmannschaft fördern jemanden/etwas fördern jemanden/etwas unterstützen das Interesse. Und dann ist da ja noch Berlin. Die deutsche Hauptstadt gilt nach wie vor als hip hip (aus dem Englischen) modern; beliebt . Ein Sprachkurs in Berlin ist darum besonders populär. Hier am GLS Sprachzentrum kommen 280 Schüler aus 23 Nationen zusammen. Einige davon sind schon seit Jahren dabei – und haben diverse divers verschieden Favoriten Favorit, -en (m.) hier:etwas, das man besonders gut findet in dem für seine zusammengesetzten zusammengesetzt hier: so, dass etwas aus verschiedenen Teilen besteht, die ein Ganzes bilden Worte berüchtigten berüchtigt hier: sehr bekannt Sprachschatz Sprachschatz, -schätze (m.) die Menge aller Wörter einer Sprache gefunden.
DEUTSCHLERNERIN:
Vaterschaftsklage. Vaterschaftsklage, -n (f.) eine juristische Klage, mit der herausgefunden werden soll, ob jemand der Vater eines Kindes ist
GYUSEONG LEE:
Nachtspeicherofen. Nachtspeicherofen, -öfen (m.) eine Heizung, die den billigeren Strom nachts speichert und am Tag als Wärme abgibt
ADRIANA MONTEIRO VIEIRA:
Haftpflichtversicherung Haftpflichtversicherung, -en (f.) eine Versicherung für Kosten, die bei Schäden im täglichen Leben entstehen .
SPRECHER:
Die Schüler kommen aus Südamerika, Asien und vor allem aus den Ländern Südeuropas. Damit ist die Klasse ein fast repräsentatives repräsentativ typisch für etwas Abbild Abbild, -er (n.) etwas, das genauso aussieht wie etwas anderes der Regionen, in denen Deutsch besonders gefragt ist. Kopfzerbrechen bereitet jemandem Kopfzerbrechen bereiten sorgenvoll an etwas denken allen hier die Grammatik – etwa der Brasilianerin Adriana Monteiro Vieira.
ADRIANA MONTEIRO VIEIRA:
Ich würde sagen, dass es eine schöne Sprache ist, aber schwer zu lernen. Ich sage immer, dass … ich werde nie Deutsch beherrschen, aber ich werde [es] immer versuchen.
SPRECHER:
Einige deutsche Begriffe haben es es zu etwas bringen erfolgreich sein in anderen Sprachen zu es zu etwas bringen erfolgreich sein Modewörtern gebracht es zu etwas bringen erfolgreich sein – etwa Zeitgeist Zeitgeist (m., nur Singular) eine Meinung oder ein Lebensgefühl in einer bestimmten Zeit , Gemütlichkeit Gemütlichkeit (f., nur Singular) die Tatsache, dass etwas angenehm oder bequem ist oder die angesagte angesagt modern; beliebt Vorsilbe Vorsilbe, -n (f.) eine bestimmte erste Silbe in einem Wort, z. B. „über-“, „vor-“, „mit-“ „über-“. Germanismen Germanismus, Germanismen (m.) hier: ein deutsches Wort, das es in einer anderen Sprache gibt sind neuerdings neuerdings seit kurzer Zeit auch in der internationalen Restaurant- und Bar-Szene en vogue en vogue (aus dem Französischen) modern .
„Fette Sau“ heißt ein Restaurant in New York. In Kopenhagen gibt es „Heidis Bier Bar“ und in London das „Katzenjammers Katzenjammer (m., nur Singular) umgangssprachlich für: das traurige Gefühl, das man hat, wenn man z. B. enttäuscht wurde oder zu viel getrunken hat “. Der Journalist Sven Siedenberg hat den ausgewanderten deutschen Wörtern nachgespürt etwas nach|spüren hier: etwas genauer untersuchen; etwas erforschen . Sein Buch „Besserwisser Besserwisser, -/Besserwisserin, -nen eine Person, die meint, immer alles besser zu wissen beim Kaffeeklatsching Kaffeeklatsch (m., nur Singular) ein gemütliches Treffen unter Freunden mit Kaffee und Kuchen (Kaffeeklatsching: Wortspiel mit dem Wort Kaffeeklatsch und der englischen Endung -ing) “ stellt die populärsten Beispiele vor.
SVEN SIEDENBERG (Journalist und Buchautor):
Das Deutsche hat sicherlich ein Stück weit ein Stück weit etwas Exotik Exotik (f., nur Singular) hier: die Tatsache, dass etwas ganz anders oder fremd ist zu bieten. Man verschafft sich sich etwas mit etwas verschaffen etwas durch etwas anderes bekommen damit ein bisschen das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Man verschafft sich vielleicht auch das Gefühl, zur Avantgarde Avantgarde, -n (f., meist nur Singular, aus dem Französischen) die Gruppe von Menschen, die in einem bestimmten Bereich wie Politik oder Kunst neue Ideen hat und diese vertritt zu gehören.
SPRECHER:
Das verspürt etwas verspüren hier: etwas fühlen; etwas merken; etwas spüren aber längst nicht jeder Deutschlerner. Die Vorurteile gegen die Sprache halten sich beständig beständig immer gleich – etwa etwa hier: zum Beispiel in Venezuela, der Heimat von Ernesto Isaaccura.
ERNESTO ISAACCURA:
Ja, dass es eine ganz schwierige Sprache ist und auch ganz hart, also, es tönt tönen gemeint ist hier: sich anhören nicht so schön, also so: „örörör“.
SPRECHER:
Kein Wunder: Noch heute wird in Hollywood der Kasernenhofton Kasernenhofton, -töne (m., meist im Singular) umgangssprachlich für: die strenge Art, wie in einer Kaserne, der Unterkunft für Soldaten, gesprochen wird der Nazis als Stilmittel Stilmittel, - (n.) hier: Wörter o. Ä., durch die ein bestimmter sprachlicher Stil erreicht wird eingesetzt.
SEQUENZ AUS DEM FILM „INGLOURIOUS BASTERDS“:
… mit ihrem betrunkenen, rüpelhaften rüpelhaften grob; unhöflich Benehmen Benehmen (n., nur Singular) das Verhalten strapaziert etwas strapazieren etwas stark beanspruchen; etwas nicht schonen .
GYUSEONG LEE:
Sie schreien immer und sie sprechen sehr stark und immer hart.
SPRECHER:
Der deutschen Rock-Band Rammstein gelang jemandem gelingt etwas jemand schafft etwas mit der Überspitzung Überspitzung, -en (f.) die Tatsache, dass man etwas (z. B. einen sprachlichen Stil) absichtlich übertreibt dieses Teutonentums Teutonentum (n., nur Singular) gemeint ist hier: etwas, durch das typische deutsche Klischees dargestellt werden sogar eine Weltkarriere.
RAMMSTEIN:
Reise, Reise, Seemannreise. Jeder tut's auf seine Weise.
SPRECHER:
Und Rammstein weckte damit vor allem bei ausländischen Jugendlichen das Interesse an der Sprache.
GALA SANTAMARIA MANEZ:
Am Anfang konnte ich kein R sprechen und habe ich das geübt mit – wie sagst du … wie sagt man – mit Wasser oder nach [dem] Zähneputzen: „rrrrr“.
SPRECHER:
Ein Riesen-Hit bei YouTube war dieses Video, das den Klang des Deutschen mit dem anderer Sprachen vergleicht.
FRAU 2:
Surprise.
MANN 3:
Surprise.
MANN 4:
Sorpresa.
MANN 5:
Überraschung.
SPRECHER:
Von wegen von wegen ein Ausdruck, der sagt, dass etwas ganz anders ist als viele glauben Deutsch ist bierernst bierernst umgangssprachlich für: sehr ernst; übertrieben ernst : Die Sprache hat durchaus durchaus hier: auf jeden Fall ihre lustigen Seiten!
Deutschlernen ist „in“
Exportnation, -en (f.) — ein Land, das viele Produkte an andere Länder verkauft
gefragt — hier: so, dass viele Leute es haben wollen
Gut, Güter (n.) — die Ware; etwas, das einen besonderen Wert hat
gewiss — bestimmt
Schwellenangst, -ängste (f.) — die Angst davor, mit etwas zu beginnen, weil man z. B. glaubt, dass es sehr schwierig ist
Image (n., nur Singular, aus dem Englischen) — der Ruf; der Eindruck, den die Leute allgemein von etwas/jemandem haben
ausbaufähig sein — hier: so sein, dass man es verbessern könnte; so sein, dass es besser sein könnte
schroff — hier: hart; unfreundlich
Popularitätsschub, -schübe (m.) — die Tatsache, dass etwas plötzlich sehr beliebt ist
Verbreitung (f., nur Singular) — hier: die Tatsache, dass etwas bekannter oder immer öfter benutzt wird
Stellung, -en (f.) — hier: das Ansehen; die Beliebtheit
einen Grund liefern — einen Grund angeben/nennen
Zuwachs (m., nur Singular) — die Zunahme
Beleg, -e (m.) — der Beweis
Ansehen (n., nur Singular) — die Meinung, die andere über jemanden haben; der Ruf
Hauptbasis (f., nur Singular) — der wichtigste Grund; die wichtigste Voraussetzung
sich um etwas ranken — gemeint ist hier: aus etwas hervorgehen; auf etwas aufbauen
auf etwas aus|strahlen — hier: etwas beeinflussen
Aussicht, -en (f.) — hier: die Perspektive
jemanden/etwas fördern — jemanden/etwas unterstützen
hip (aus dem Englischen) — modern; beliebt
divers — verschieden
Favorit, -en (m.) — hier: etwas, das man besonders gut findet
zusammengesetzt — hier: so, dass etwas aus verschiedenen Teilen besteht, die ein Ganzes bilden
berüchtigt — hier: sehr bekannt
Sprachschatz, -schätze (m.) — die Menge aller Wörter einer Sprache
Vaterschaftsklage, -n (f.) — eine juristische Klage, mit der herausgefunden werden soll, ob jemand der Vater eines Kindes ist
Nachtspeicherofen, -öfen (m.) — eine Heizung, die den billigeren Strom nachts speichert und am Tag als Wärme abgibt
Haftpflichtversicherung, -en (f.) — eine Versicherung für Kosten, die bei Schäden im täglichen Leben entstehen
repräsentativ — typisch für etwas
Abbild, -er (n.) — etwas, das genauso aussieht wie etwas anderes
jemandem Kopfzerbrechen bereiten — sorgenvoll an etwas denken
es zu etwas bringen — erfolgreich sein
Zeitgeist (m., nur Singular) — eine Meinung oder ein Lebensgefühl in einer bestimmten Zeit
Gemütlichkeit (f., nur Singular) — die Tatsache, dass etwas angenehm oder bequem ist
angesagt — modern; beliebt
Vorsilbe, -n (f.) — eine bestimmte erste Silbe in einem Wort, z. B. „über-“, „vor-“, „mit-“
Germanismus, Germanismen (m.) — hier: ein deutsches Wort, das es in einer anderen Sprache gibt
neuerdings — seit kurzer Zeit
en vogue (aus dem Französischen) — modern
Katzenjammer (m., nur Singular) — umgangssprachlich für: das traurige Gefühl, das man hat, wenn man z. B. enttäuscht wurde oder zu viel getrunken hat
etwas nach|spüren — hier: etwas genauer untersuchen; etwas erforschen
Besserwisser, -/Besserwisserin, -nen — eine Person, die meint, immer alles besser zu wissen
Kaffeeklatsch (m., nur Singular) — ein gemütliches Treffen unter Freunden mit Kaffee und Kuchen (Kaffeeklatsching: Wortspiel mit dem Wort Kaffeeklatsch und der englischen Endung -ing)
ein Stück weit — etwas
Exotik (f., nur Singular) — hier: die Tatsache, dass etwas ganz anders oder fremd ist
sich etwas mit etwas verschaffen — etwas durch etwas anderes bekommen
Avantgarde, -n (f., meist nur Singular, aus dem Französischen) — die Gruppe von Menschen, die in einem bestimmten Bereich wie Politik oder Kunst neue Ideen hat und diese vertritt
etwas verspüren — hier: etwas fühlen; etwas merken; etwas spüren
beständig — immer gleich
etwa — hier: zum Beispiel
tönen — gemeint ist hier: sich anhören
Kasernenhofton, -töne (m., meist im Singular) — umgangssprachlich für: die strenge Art, wie in einer Kaserne, der Unterkunft für Soldaten, gesprochen wird
Stilmittel, - (n.) — hier: Wörter o. Ä., durch die ein bestimmter sprachlicher Stil erreicht wird
rüpelhaften — grob; unhöflich
Benehmen (n., nur Singular) — das Verhalten
etwas strapazieren — etwas stark beanspruchen; etwas nicht schonen
jemandem gelingt etwas — jemand schafft etwas
Überspitzung, -en (f.) — die Tatsache, dass man etwas (z. B. einen sprachlichen Stil) absichtlich übertreibt
Teutonentum (n., nur Singular) — gemeint ist hier: etwas, durch das typische deutsche Klischees dargestellt werden
von wegen — ein Ausdruck, der sagt, dass etwas ganz anders ist als viele glauben
bierernst — umgangssprachlich für: sehr ernst; übertrieben ernst
durchaus — hier: auf jeden Fall