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Deutsche Firmen unterstützen Yad Vashem

2. April 2019

Daimler, die Deutsche Bahn, die Deutsche Bank, Volkswagen und Borussia Dortmund beteiligen sich mit je einer Million Euro am Ausbau der Holocaust-Gedenkstätte in Israel. Das Geld fließt in das neue "Haus der Sammlungen".

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Reiseland Israel
Bild: picture-alliance/Dumont/E. Wirba

Mit insgesamt fünf Millionen Euro unterstützen die Unternehmen das neue "Haus der Sammlungen (aus der Zeit der Shoa)". Der Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund, die Autobauer Daimler und Volkswagen, die Deutsche Bank und die Deutsche Bahn sehen ihr Engagement "als deutliches Zeichen der Verbundenheit mit den Opfern des Holocausts, in Verantwortung für Vergangenheit und Zukunft und im Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus". 

Yad Vashem beherbergt die weltweit größte und umfassendste Sammlung von Objekten aus der Zeit des Holocaust. Angesichts des beträchtlichen Zuwachses an Gegenständen soll durch den Bau des "Hauses der Sammlungen" zusätzlicher Raum für die Aufbewahrung, Forschung und Restaurierung geschaffen werden.

Erinnern, Dokumentieren, Forschen und Unterrichten

Ziel ist, die Sammlung zu sichern, zu schützen und an die Nachwelt weiterzureichen. Baubeginn des rund 4200 Quadratmeter großen Zentrums ist August 2019. Seit seiner Gründung 1953 bemüht sich Yad Vashem, die Namen sämtlicher Opfer des Holocaust, Informationsquellen und alle Gegenstände zu sammeln, die helfen können, die Welt über das Schicksal der sechs Millionen Juden aufzuklären, die während des Holocaust ermordet wurden. 

"Erinnern, Dokumentieren, Forschen und Unterrichten, das sind die Säulen, auf denen Yad Vashem ruht. Sie zu stärken, ist uns Ehre und Verpflichtung. Kommende Generationen sollen wissen, welches Leid Menschen anderen Menschen antun können. Wir setzen uns damit ein für Völkerverständigung, Toleranz und ein friedliches Miteinander", teilten die fünf Unternehmen gemeinsam am Dienstag in Berlin mit. 

Der Vorsitzende des Deutschen Freundeskreises von Yad Vashem, der ehemalige "Bild"-Chefredakteur Kai Diekmann sagte, er freue sich "von ganzem Herzen" dass die fünf Unternehmen mit ihrem Engagement "die Erinnerung an den Holocaust und das Gedenken an dessen Opfer auch für kommende Generationen zu bewahren helfen."

Den Opfern ihre Stimme zurückgeben

"Die Nazis waren bemüht, die Juden nicht nur zu ermorden, sondern auch ihre Identität, ihr Andenken, ihre Kultur und ihr Erbe auszulöschen", sagte der Vorstandsvorsitzende Yad Vashems, Avner Shalev. "Bei vielen war das einzige, was blieb, Kunstwerke, persönliche Gegenstände, Fotos und Dokumente, die unter den schwierigsten Umständen erhalten blieben und bei Yad Vashem in Verwahrung gegeben wurden, um die Geschichten ihrer Schöpfer und Besitzer zu verewigen. Durch die Konservierung und Ausstellung dieses intellektuellen und spirituellen Vermögens wird das 'Haus der Sammlungen (aus der Zeit der Shoa)' den Opfern ihre Stimme und ihre Identität zurückgeben und sicherstellen, dass sie niemals vergessen werden."

Der Freundeskreis von Yad Vashem in Deutschland e.V. wurde 1997 in Frankfurt am Main gegründet und hat heute seinen Sitz in Berlin. Als Teil eines internationalen Netzwerkes hat er es sich zum Ziel gesetzt, die Arbeit der Gedenkstätte nach Kräften zu fördern, das Gedenken an den Holocaust und die Lehren, die wider das Vergessen daraus zu ziehen sind, wach zu halten und auf pädagogischem und wissenschaftlichem Gebiet zu vermitteln.

Yad Vashem beherbergt die umfangreichste Sammlung von Dokumenten des Holocaust: rund 500.000 Fotografien, über 11.500 Kunstwerke, mehr als 32.000 Artefakte, über 130.000 dokumentierte Zeugenaussagen und rund 210 Millionen Seiten an schriftlichen Dokumenten aus der Zeit der Verfolgung im Dritten Reich. Jährlich besuchen mehr als eine Million Menschen die Gedenkstätte.

mm/hk (yadvashem.org)