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Lutherjahr: Kostbare Leihgaben aus Deutschland für USA

20. September 2016

Mit drei großen Ausstellungen wirbt Deutschland ab Oktober in den USA für das 500-Jahr-Gedenken der Reformation. Zu sehen sind dort noch nie gezeigte Exponate aus dem Leben und Wirken Martin Luthers.

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Deutschland Doppelporträt von Martin Luther und seiner Frau Katarina von Bora Lucas Cranach der Ältere
Bild: picture alliance/dpa/D. Karmann

Unter dem Titel "Here I stand ..." (Hier stehe ich) werden die Ausstellungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten bis Januar 2017 in New York, Minneapolis und Atlanta gezeigt. Dazu steuern deutsche Museen und Lutherstätten hochrangige Leihgaben bei, wie der Direktor des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle und Koordinator des Projekts, Harald Meller, erklärte. Schirmherr ist Außenminister Frank-Walter Steinmeier.

An dem Vorhaben wirken auch das Deutsche Historische Museum (DHM) Berlin, die Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt und die Stiftung Schloss Friedenstein Gotha sowie die drei Ausstellungsorte in den USA mit. Meller bezifferte die Kosten der deutschen Seite auf über drei Millionen Euro, die großteils vom Auswärtigen Amt getragen würden. Die beteiligten Institutionen und Sponsoren in den USA übernähmen die Kosten etwa für Öffentlichkeitsarbeit und Ausstellungsgestaltung.

Wie der Direktor der Stiftungen Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt, Stefan Rhein, betonte, sollen die Ausstellungen "Deutschland als Kulturland präsentieren" und für Reisen zu den Lutherorten werben. Die Veranstalter rechnen mit mehreren hunderttausend Besuchern.

In Deutschland sind nach Angaben von DHM-Übergangspräsidentin Ulrike Kretschmar drei große Sonderausstellungen in Vorbereitung. Sie finden 2017 im Berliner Martin-Gropius-Bau, dem Wittenberger Lutherhaus und der Wartburg statt. Meller betonte, bis dahin stünden die in die USA gebrachten Gemälde, Dokumente und archäologischen Funde wieder zur Verfügung. In den kommenden, besucherarmen Monaten würden die deutsche Ausstellungsstätten für ihre Schauen vorbereitet.

Zu den US-Ausstellungen erschienen auch ein Essay- und ein Katalogband in deutscher Sprache mit zusammen 1000 Seiten. Sie fassen nach Angaben des Dresdner Sandstein Verlags den gegenwärtigen Forschungsstand zur Reformation zusammen. Zudem gibt es eine Wanderausstellung mit 30 Schaubildern zu Martin Luther (1483-1546) und dem Beginn der Reformation. Sie kann im Internet bestellt werden und wird von Oktober an ausgeliefert. Die Schau bietet unter anderem 3D-Scans und Infografiken.

Im Oktober 2017 jährt sich der Beginn der Reformation zum 500. Mal. Der Überlieferung nach begann die Reformation mit Luthers Veröffentlichung seiner 95 Thesen gegen den Ablasshandel im Jahr 1517.

is/ks (kna/dpa)